Optimismus

Wachstum 2006 noch höher als erwartet

14.11.2006

Die Industrie boomt und die Konsumenten geben wieder mehr Geld aus. Die Wachstums-Erwartung für 2006 liegt bei 3,1 Prozent.

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Die österreichische Wirtschaft bleibt auf der Überholspur: Laut der aktuellen Berechnung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) gab es im dritten Quartal 2006 ein kräftiges Plus von real 3,3 Prozent.

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist damit konstant hoch und deutlich stärker als noch zu Jahresbeginn. Prognosen, wonach sich das Wirtschaftswachstum ab dem Jahresende abschwächen könnte, sind damit möglicherweise hinfällig.

Fix ist jedenfalls, dass das Jahr 2006 auch in Summe blendend laufen wird: Im September wurde die Wachstums-Erwartung für das Gesamtjahr auf 3,1 Prozent angehoben. Jetzt prognostizieren Wirtschaftsforscher bereits einen höheren Wert. Marianne Kager, Chef-Ökonomin der BA-CA zu ÖSTERREICH: "Wir prognostizieren für 2006 ein Wachstum von 3,2 Prozent." Die Stimmung sei einfach gut und durch die jüngsten Zahlen dokumentiert, erklärt Kager.

Spendable Konsumenten
Die Dynamik in den USA lässt zwar nach, die Weltwirtschaft befindet sich insgesamt aber nach wie vor im Aufschwung, so die Wifo-Experten. Bei den Exporten gab es daher im dritten Quartal neuerlich eine Steigerung, und zwar um 1,7 Prozent. Die Investitionen werden daher weiter stark ausgeweitet, so die Wirtschaftsforscher. Inzwischen zeigen sich aber auch die heimischen Konsumenten spendabler und sorgen mit höheren Ausgaben für einen zusätzlichen Wachstumsschub.

Experten optimistisch
Bernhard Felderer, Chef des Insitutes für Höhere Studien (IHS), ist wie seine Wifo-Kollegen und BA-CA-Ökonomin Kager ebenfalls opitimistisch. Das starke Wachstum in Europa – und vor allem die positive Entwicklung in Deutschland – sollte "nicht ohne Wirkung auf die österreichische Wirtschaft bleiben", so der IHS-Boss.

Gewinn-Sprung
Vom Konjunktur-Boom profitieren auch die in Wien börsenotierten Industrie-Konzerne. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006 konnten beim Gewinn fast alle mit zweistelligen Zuwachsraten glänzen. Die Banken legten ebenfalls zu: Der Gewinn der Erste Bank stieg um 16,2 Prozent, Raiffeisen International verdiente um 64,3 Prozent mehr und die BA-CA legte gestern ihre Zahlen für die ersten neun Monate vor: Das Ergebnis stieg um 26,8 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Bei den Banken und den Konzernen - wie etwa der OMV, die heute ihre Zahlen vorlegt - ist vor allem das Geschäft in Osteuropa der Wachstumsmotor.

Weniger Arbeitslose
Eine leichte Entspannung gibt es dank der guten Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten ist um 59.300 gewachsen, die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober um 23.000 auf 214.400 gesunken - allerdings ist die Zahl der Personen in Schulungen gestiegen.

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