Weg aus der Krise
Weltbank fordert Hilfe für Osteuropa
23.02.2009
Weltbankpräsident Zoellick fordert rasche Hilfe bei der Sanierung des osteuropäischen Bankensystems. Europa dürfe nicht wieder in zwei Teile auseinanderfallen.
Weltbankpräsident Robert Zoellick hat die Westeuropäer aufgefordert, den osteuropäischen Staaten schnell und entschlossen bei der Sanierung ihres Bankensystems zu helfen. "Ich hielte es für eine riesige Tragödie, wenn Europa wieder in zwei Teile auseinanderfallen würde", sagte Zoellick in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe).
Westen hat Krise bisher verschlimmert
Osteuropa brauche 120
Milliarden Dollar (95,3 Mrd. Euro) an Kapital für die Banken. Ohne Hilfe von
außen sei das nicht zu schaffen. Doch bisher habe der Westen die Krise eher
noch verschlimmert. Viele Banken hätten ihr Geld aus Osteuropa abgezogen.
Auf diese Weise werde den Ländern der Geldhahn zugedreht. Die Regierungen
der reichen Staaten dürften auf jeden Fall ihre eigenen Banken in der Krise
nicht mehr dazu drängen, Geld zurückzuholen.
Zoellick forderte laut "SZ" die Einrichtung eines Krisenfonds für die Entwicklungsländer. Jedes Industrieland solle 0,7 Prozent aus dem eigenen Konjunkturpaket für diesen Fonds zur Verfügung stellen. Er soll die schlimmsten Krisenfolgen in den Entwicklungsländern bekämpfen. Nach Aussage Zoellicks werden wegen der Rezession bis zu 55 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut gestürzt.