Geheime Gagen

Wer casht wie viel im ORF?

09.02.2009

Lampenfieber, Vorbereitungsstress, Auftritte. Die ORF-Moderatoren lassen sich entlohnen. Die Gagen von Haider, Wechselbraun & Co.

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ORF-Moderation. Sie lächeln uns täglich vom Bildschirm entgegen. Für viele Österreicher sind sie längst "Teil der Familie“ geworden: Österreichs TV-Stars.

Freilich will eine solche Dienstleistung fürs Publikum entsprechend entlohnt werden. Von einem Einstiegsgehalt zum Beispiel einer Krankenschwester (1.530 Euro brutto, pro Monat) sind die Fernseh-Moderatoren deshalb weit entfernt. Denn was im TV mit einem charmanten Lächeln präsentiert wird, will wohl vorbereitet und überlegt sein - und das kostet.

Opernball als Gagenhit
So wundert es nicht, dass sich ORF-Zugpferd Alfons Haider (51) seinen Opernball-Auftritt mit nur knapp weniger als 12.000 Euro vergüten lässt. Eine Summe, die andere Moderatoren erbleichen lässt. Denn Kultur-Kollegin Barbara Rett (55) geht mit knapp 10.000 Euro Gage - angesichts ihrer Kompetenz in Opernfragen wohlfeil - vom Ballvergnügen nach Hause. Macht in Summe runde 2.000 Euro weniger als Alfons Haider.

Krass fällt der Unterschied zu den zwei ORF-Neo-Akteuren am Ball der Bälle aus. Während Elke Winkens (38) mit rund 4.000 Euro veranschlagt ist, steigt ihr moderationserfahrenerer Kollege Dorian Steidl (36) mit circa der Hälfte (geschätzte 6.000 Euro) von Haiders Entlohnung aus.

Haiders Monopol
„Ich finde es schade, dass Alfons Haider derzeit alles moderiert. Opernball, Musical - Die Show, Starnacht am Wörthersee. Durch seine Monopolstellung beim ORF bekommen leider viele Kollegen nicht die Chance, solche Sendungen zu moderieren!“, so Steidl im ÖSTERREICH-Talk. Als Karenzvertretung von Barbara Karlich kassierte Steidl übrigens 500 Euro pro Show.

Top-Verdiener bei ORF
Im europäischen Vergleich liegen die Austro-Moderatoren dennoch nur im schwachen Mittelfeld. Gagen eines Günther Jauch (kolportierte 11 Millionen Euro pro Jahr) sind nicht mehr als ein Wunschdenken. Dennoch: Angesichts einzelner Top-Verdiener ist der TV-Seher geneigt zu glauben, dass es sich beim Schlagwort „ORF-Krise“ um ein Problem der Vergangenheit handle. Warum sonst ziehen die Verantwortlichen vor der Auszahlung für Mirjam Weichselbraun (ca. 70.000 Euro pro Dancing Stars-Staffel) oder Armin Assinger (rund 20.000 Euro pro Millionenshow - monatlich, exklusive ORF-Sportmoderation) nicht die Kostenbremse?

Der ORF ließ am Montag verlauten, dass sich die Honorare nicht alleine auf die Moderation beziehen. Da heißt es: Abgesehen davon stehen die Moderatorinnen und Moderatoren im Rahmen ihres Vertrages auch für zahlreiche weitere Termine (Fotoshootings, Promotion-Drehs, Pressekonferenzen, Interviews usw.) vor und nach der TV-Übertragung zur Verfügung.

Zahlung nach Quote
Für ATV-Mann Dominic Heinzl (44) ist der Fall klar. Ginge es nach ihm, so sollte man die Moderatoren derartiger Veranstaltungen nach ihrer Quote bezahlen. Frei nach dem Motto: Wenn die Zuschauerzahl stimmt, dann rechtfertigt das auch entsprechendes Entgelt.

Dorian Steidl brachte es, wohl stellvertretend für so manchen Genre-Kollegen, auf den Punkt: „Schön für Alfons Haider, wenn er so viel verdient, ich verdiene bei weitem nicht so viel!“ Was sollte da erst eine Krankenschwester mit ihrem Einstiegsgehalt von 1.530 Euro sagen...

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