Navigationsgeräte im Test

Getestet: 16 Navigationsgeräte

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Navigationsgeräte sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Doch nicht alle Geräte finden immer den optimalen Weg zum Ziel. Im Beitrag erfahren Sie, mit welchen (günstigen) Navis die Beschenkten nie von der richtigen Fährte abkommen.

Navigationsgeräte sind beliebte Weihnachtsgeschenke, aber selbst für die Liebsten will man nicht immer ein Vermögen ausgeben. Der österreichische Autofahrerclub ÖAMTC hat jetzt 16 neu am Markt befindliche mobile Navigationsgeräte getestet. Im Test wurde nicht nur die Qualität der Geräte auf Herz und Nieren geprüft. Acht Einsteigermodelle und acht Premiumgeräte der jeweils selben Marke traten außerdem im direkten Preisduell gegeneinander an.
   

Becker-Navis sind die Testsieger
Daraus ergibt sich folgendes Fazit: "Der Anbieter Becker stellt sowohl beim Einsteigermodell als auch beim hochklassigen Navi-Modell den Sieger und zeigt somit vor, welche Anforderungen ein gutes Navi heute erfüllen kann und muss", beschreibt der zuständige Techniker Steffan Kerbl. Und für Weihnachtsengerl mit Qualitätsbewusstsein, aber schmalen Geldtaschen, gibt es eine gute Nachricht: Gleich bei drei Navi-Anbietern schnitt das billigere Einsteigermodell im direkten Vergleich besser ab als das höherpreisige Premiummodell. "Manchmal fährt man mit dem günstigeren Gerät besser", sagt der Experte. Die Mindestanforderung, die ein alltagstaugliches Navi erfüllen sollte, sind eine schnelle Routenplanung, gute Lesbarkeit und die Funktion Traffic Message Channel (TMC, Integration von aktuellen Verkehrsmeldungen wie Baustellen, Staus und Straßenzustand). "Ein Navi ohne TMC ist wenig sinnvoll. Jeder will beispielsweise Staus umgehen oder vor Unfallgefahren gewarnt werden", sagt der Techniker.
   

Getestet: 16 Navigationsgeräte
© oe24
Getestet: 16 Navigationsgeräte
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Bilder: ÖAMTC


Premiumgeräte oft nicht besser als ihre günstigen Geschwister
Verlierer im markeninternen Preisduell sind die Premiumgeräte von a-rival, Mio und NavGear. Alle drei sind teurer als ihre billigeren "kleinen Geschwister", konnten aber nur mit der schlechtesten Note im Test ("Genügend") beurteilt werden.
 

Mit "gut" wurden acht Navis bewertet:
 
·Testsieger Becker Z205 (256 Euro): Punktet mit übersichtlichen Grafiken, Splitscreen, neuartiger Spracheingabe und guter Sprachausgabe. Die Halterung ist perfekt, die Zieleingabe auch über Koordinaten möglich. Verbesserungspotenzial bei Lautstärkeregelung und Hauptschalter.
 

·Becker Z103 (158 Euro): Einsteigermodell mit TMC, gute Grafik und Lesbarkeit. Positionsbestimmung und Routenneuberechnung funktionieren schnell. TMC in Halterung. Verbesserungspotenzial bei Lautstärkeregelung und Hauptschalter, Karten sind bereits ein Jahr alt. 

·Falk F12 (339 Euro): Gute Grafik, Splitscreen, Routenführung und Spurassistent sehr gut, Reiseführerfunktion. Schwächen gibt es laut ÖAMTC-Test bei der Halterung und bei der Mehrstopp-Routenplanung, bei der man spätere Ziele manuell starten muss. 

·Medion P4445 (229 Euro): Übersichtliche Darstellung, schnelle Neuberechnung, Zieleingabe auch über Koordinaten. Nachteile: Keine Aktivhalterung und veraltete Karten. 

·Navigon 8410 (449 Euro): Tolle Grafik, teilweise sogar fotorealistisch, viele Zusatztools wie Park-und Spurassistent. Ist zeitweise reaktionsträge und fährt langsam hoch, TMC-Empfang schwankend.
 

·Garmin 1490T (269 Euro): Schlankes Gerät, einfache Bedienung. Vibrationsfreie Halterung, Eco-Navigation. Schwächen sind kurze Akkulaufzeit und Grammatik. 

·Falk M4 (130 Euro): Kleines kompaktes Gerät mit integriertem TMC. Gute Grafik und Routenführung, ansprechende Verarbeitung. Allerdings keine Aktivhalterung, geringe Akkulaufzeit. 

·Navigon 1400 (129 Euro): Gutes Gerät. Hervorragend bei der Sprachausgabe und der graphischen Darstellung. Nachteil: kein TMC, nicht immer optimale Routenwahl. 

"Befriedigend" wurde fünf Mal vergeben, an:
 
·Medion E4145 (129 Euro): Gut ausgestattetes Navi mit übersichtlicher Darstellung und schneller Neuberechnung. Manko: kein TMC, keine Aktivhalterung, Karten ein Jahr alt. 

·NavGear V35-1 (100 Euro): Gute Grafik, sehr gute Routenführung. Zieleingabe über Koordinaten möglich. Schwächen bei der Akkulaufzeit und beim Sat-Kontakt, "Außerdem gibt es TMC nur gegen Aufpreis", sagt der Techniker.
 

·Garmin Nüvi 1240 (125 Euro): Klein und sehr kompakt, einfach zu bedienen. Aber weder TMC noch Spurassistent, schlechte Grammatik. * Mio Moov M305 (100 Euro): Schnelle Positionsbestimmung und viele Funktionen. Jedoch kontrastarme und schwache grafische Darstellung, keine Routenberechnung ohne Sat-Kontakt. 

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a-rival PN35 (89 Euro): Kompakt, angenehme Nachtfarben, perfekte Zieleingabe (auch über Koordinaten möglich). Schwacher Sat-Empfang, häufiger Positionsverlust, grobe Grafik, verzögerte Sprachanweisungen, im hellen Umfeld blasses Display.    

Für ein "genügend" reichte es bei:
 
·Mio Moov Spirit V505TV (229 Euro): Großer Schirm, Text-to-speech-Funktion. Nachteilig ist die umständliche Bedienung, kein TMC, schlechte Menüführung, unpraktische Halterung, Akku schwach, Routenberechnung nur mit Sat-Kontakt. 

·NavGear GT 50T (170 Euro): Schlankes Gerät mit guter Grafik, Top-Sprachausgabe, Koordinaten-Zieleingabe möglich. Große Schwäche bei der Routenberechnung, schlechter GPS-Empfang, spiegelndes, empfindliches Display, Halterung umständlich.
 

·a-rival PN43 (139 Euro): Gut verarbeitet, flach, angenehme Nachtfarben, perfekte Zieleingabe (auch über Koordinaten möglich). Aber große Schwächen bei Routenberechung (schwacher Sat-Empfang, Positionsverlust) und bei der Bedienung (Grafik grob, unübersichtliche Zusatzinfos), Sprechstimme unangenehm. 

TomTom hat kein ganz neues Modell
Die in diesem Test geprüften Navigationsgeräte spiegeln das Angebot von neuen Geräten im September 2009 wider. "Der Marktführer TomTom hatte zu diesem Zeitpunkt kein neues Gerät gegenüber dem vergangenen Test im Frühjahr 2009 auf dem Markt und war aus diesem Grund beim Test nicht dabei", erklärt der ÖAMTC-Techniker.
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