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Werbebotschaften kommen aufs Handy

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In Zukunft kommen (unerwünschte) Werbeeinblendungen auch aufs Handy!

Eigentlich hat es ja ohnehin ziemlich lange gedauert, bis Werbebotschaften auch auf dem Handy Einzug halten. Doch nun ist es wohl soweit, denn der Internet-Riese Google leitete bereits eine umfangreiche Testphase ein. Zuerst werden nur iPhone-User und Handykunden, deren Endgeräte mit dem Google Betriebssystem Android laufen, in den "Genuss" der neuen Werbeformen kommen.

AdSense dient als Basis

Für die Handy-Werbebotschaften kann Google auf sein eigenes Werbenetzwerk AdSense, das sich seit Jahren im Internet bewährt hat, zurückgreifen und musste daher nicht einmal eine spezifische Software für den neuen Dienst entwickeln. Laut Google können sich nun alle Entwickler populärer Handy-Zusatzprogramme (Apps) um eine Kooperation bewerben. Und wie bei der Internet-Werbung werden die erzielten Einnahmen aufgeteilt.

Zusatzdienste für Handys boomen
Mit der wachsenden Beliebtheit von Smartphones erleben Handy-Programme derzeit einen Boom. Allein auf die Apple-Geräte iPhone und iPod sind seit dem Start im Juli 2008 mehr als eine Milliarde davon heruntergeladen worden. Andere Unternehmen bieten mittlerweile ebenfalls Online-Läden mit den Zusatzprogrammen an. Für die Programmierer könnte Werbung neben dem Verkaufspreis eine zusätzliche Einnahmequelle sein. Insgesamt geht es dabei also um einen riesigen Markt, wenn man bedenkt wieviele Handy-User es weltweit gibt. In Zukunft könnte die Werbeform ja soweit ausgebaut werden, dass alle Handy-Besitzer Werbebotschaften erhalten können.

Bezahlmöglichkeit zur Zielgruppendefinition
Heute besteht bereits die Möglichkeit mit dem Handy Zahlungen zu tätigen. Daher können Netzbetreiber ziemlich genaue Profile über die Vorlieben und die soziodemografischen Daten (Alter, Wohngebiet, etc.) der Handy-Besitzer erstellen. Diese Informationen werden für Werbetreibende natürlich sehr viel wert, da sie mit ihrer Hilfe personalisierte Werbebotschaften kreieren können, bei denen die Personen nur Werbung über Produkte, welche sie häufig kaufen, erhalten. Geben die Netzbetreiber oder Geschäfte diese Daten weiter, würden auch sie zusätzliche Einnahmen lukrieren können und ein weiterer Markt würde aufgrund dieses Angebots entstehen.

Wie funktioniert AdSense?
Über das Werbenetzwerk AdSense können Website-Betreiber Anzeigen auf ihren Seiten einblenden, die Werbetreibende über Google schalten. Den Umsatz teilen beide Seiten in einem nicht bekannten Verhältnis. Bei den Applikationen sei es möglich, gezielt Text- oder Bildanzeigen zu schalten - hierbei geht es um die bereits erklärte Zielgruppendefinition.

Neue Konkurrenz
Google macht mit der Initiative kleinen Werbevermarktern Konkurrenz, die sich auf mobile Applikationen spezialisiert haben. Derzeit ist der Test auf Zusatzprogramme beschränkt, die täglich mehr als 100.000 Seitenzugriffe verzeichnen und kostenlos sind. Nach Einschätzung des amerikanischen Branchendienstes TechCrunch könnte Google aber nach einem erfolgreichen Test "jederzeit die große Kanone herausholen" und sein Vermarktungsprogramm für alle öffnen.

In diesem Fall wäre Google seinem Hauptkonkurrenten Microsoft wieder einen deutlichen Schritt voraus und könnte seine Gewinne durch die neuen Ennahmen in noch unabschätzbaren Ausmaß erhöhen.

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