Prozess

Frau auf Wiener Friedhof vergewaltigt

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Die 23-jährige Frau wurde 2007 von mehreren Jugendlichen missbraucht.

Mehrere Jugendliche, die am 20. August 2007 auf einem Friedhof in Wien-Meidling eine damals 23 Jahre alte Frau vergewaltigt hatten, sind am Dienstagnachmittag im Wiener Straflandesgericht abgeurteilt worden. Der Rädelsführer, ein zum Tatzeitpunkt 16 Jahre alter Bursch, wurde zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Zwei um ein Jahr jüngere Mittäter erhielten je zweieinhalb Jahre unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Ein vierter an der Tat beteiligter Jugendlicher blieb straffrei: Er war zum Zeitpunkt des inkriminierten Geschehens noch keine 14 Jahre alt und damit nicht strafmündig.

Streit mit dem Freund
Die Burschen hatten die junge Frau nach einer ausgedehnten Party-Nacht am Nachhauseweg kennengelernt, als diese auf der Straße Streit mit ihrem Freund hatte. Dieser riss sie an den Haaren, worauf die kaum den Kinderschuhen entwachsenen Jugendlichen auf diesen einschlugen und -traten, um bei der Frau offenbar Eindruck zu schinden.

Diese schloss sich in weiterer Folge an und begleitete sie mit der ersten U-Bahn von Wien-Brigittenau auf einen am anderen Ende der Stadt gelegenen Friedhof. Die Jugendlichen gaben vor, dort Haschisch "aufstellen" zu können. Nachdem man sich kurz auf Grabsteine gesetzt hatte, fiel allerdings der Älteste des Quartetts über die 23-Jährige her, wobei sie die anderen an Armen und Beinen festhielten. Weil sich das Opfer zur Wehr setzte, riss er ein Grabkreuz aus der Verankerung und drohte: "Wenn du mich nicht lässt, bring' ich dich um!"

"Sexuell provoziert"
Auch einer der beiden 15-Jährigen machte sich noch über die Frau her. "Ich wollte eine sexuelle Erfahrung machen. Das war wirklich ein komisches Ereignis. Ich pack das selber nicht", verantwortete er sich vor Gericht. Die Frau habe ihn außerdem "sexuell provoziert", weil er gesehen habe, "dass sie einen Tanga an hat".

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