NÖ Todesstrecken

Horn hat blutigste Unfall-Statistik

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Wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) belegt, passierten auf NÖ Straßen die meisten tödlichen Unfälle. ÖSTERREICH hat vor Ort nachgefragt.

"Im Bezirk Horn ist die Todesrate im Straßenverkehr mit 13,6 Toten auf 10.000 Einwohner gesehen am höchsten“, rechnet Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer 5-Jahres-Bilanz vor. Gleich hinter Horn rangieren Mistelbach, Bruck/Leitha und Gänserndorf, insgesamt sechs NÖ-Regionen (siehe Grafik) sind unter den 10 Erstgereihten.

Ursachen
Schuld sei laut Gratzer die irre Raserei. "Die Geschwindigkeit ist ein wesentlicher Faktor, ob ein Crash tödlich endet oder nicht“, fordert der VCÖ schärfere Tempolimits und noch mehr Kontrollen ein.

Realität
"Jeder Tote ist einer zu viel. Aber: So stimmt’s auch nicht ganz“, relativiert Willi Konrad von der NÖ-Verkehrsabteilung der Polizei und belegt das eindrucksvoll am Beispiel Horn.

Rückläufige Todesrate
"Im Jahr 2007 wurden 14 Verkehrstote in Horn registriert, ein Jahr später acht und 2009 lediglich drei. Heuer starb auf Horner Straßen noch niemand“, hofft Konrad, dass der Trend anhält. In Mistelbach sank die Todesrate von 13 (2007) auf elf (2009), in Bruck

Leitha von 17 Toten (2007) auf fünf im Vorjahr.

Hintergründe
Mit mehr als 14.000 Kilometern hat NÖ den größten Anteil am bundesweiten Straßennetz. Höhepunkt der Blutorgie im Verkehr war das Jahr 1990 mit zusammen 410 Toten nach Unfällen. "Da starteten wir ein Verkehrsentwicklungskonzept, um innerhalb von 20 Jahren die Todesrate um 50 Prozent senken zu können. 2009 gab es nach Unfällen 189 Tote im Verkehr“, zitiert Experte Konrad die Statistik der Polizei.

Rezept
Gründe für diesen Rückgang gibt es viele: bessere Straßen, verbessertes Rettungswesen, bessere Autos und – verstärkte Verkehrsüberwachungen. "Berücksichtigen muss man zudem, welche Straßen führen durch den Bezirk, Autobahnen oder Schnellstraßen zum Beispiel. Oder handelt es sich um ein stark besuchtes Ausflugsgebiet mit einer Biker-Strecke drin. Das ergibt die Verkehrsdichte, die ist mitentscheidend, ob es zu Unfällen kommt oder nicht“, so Konrad. Alles am Einwohnerschlüssel aufzuhängen, verfälsche die Optik.

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