Nach Sturm "Paula"

Kärntner Haushalte haben endlich wieder Strom

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Am Mittwochabend hat der Kärntner Energieversorger Kelag die Stromversorgung im südlichsten Bundesland flächendeckend wiederhergestellt.

Im sogenannten Niederspannungsnetz, also bei den Hauszuleitungen, wurden an vielen Stellen Provisorien eingerichtet, einzelne Haushalte erhalten ihren Strom vorläufig mit von der Kelag gestellten Notstromaggregaten.

"Ohne die Unterstützung externer Hilfskräfte und den Einsatz schwerer Maschinen wäre es unseren Monteuren nicht möglich gewesen, die Versorgung so rasch wieder aufzubauen", erklärte Kelag-Vorstand Hermann Egger am Abend. Die Arbeiten seien aber noch lange nicht abgeschlossen. Egger meinte, es werde "Wochen und Monate" dauern, bis sämtliche Schäden endgültig repariert sind.

Aufräumarbeiten dauern an
Die Aufräum- und Reparaturarbeiten nach Sturm "Paula" sind in der Steiermark am Mittwoch weiterhin auf Hochtouren gelaufen. Neben den wegen Baumsturz noch immer gesperrten Straßen hatten die Helfer mit der Stromversorgung entlegener Haushalte zu kämpfen. Der Schaden in der Forstwirtschaft wurde indessen auf rund 60 Millionen Euro geschätzt. Über das Gesamtausmaß der Verwüstungen kann bisher noch keine Schätzung abgegeben werden, hieß es am Mittwoch seitens des Landes Steiermark.

Verkehr behindert
Seitens der ÖBB hieß es, dass die Südbahn zwischen Frohnleiten und Bruck an der Mur nach wie vor wegen der Schäden an den Fahrleitungen bis inklusive Mittwoch nur mit Behinderungen passierbar ist. Der Nahverkehr wird mittels Bussen abgewickelt, der Fernverkehr mit Hilfe von vorgespannten Dieselloks aufrechterhalten, wobei Verspätungen einzuplanen sind.

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Straßen großteils von Bäumen befreit
Die steirischen Straßen konnten indessen weitgehend von umgestürzten Bäumen befreit werden. In der Oststeiermark sind noch die B64 zwischen Weiz und Passail, die L407 im Bereich Feistritztalsattel und zum Teil auch die Vorauerstraße (L405) gesperrt. Auf den Verbindungen der ÖBB ist nach wie vor die Südbahn zwischen Frohnleiten und Bruck an der Mur wegen der Schäden an den Fahrleitungen bis Donnerstag nur mit Behinderungen passierbar. Der Nahverkehr wird mittels Bussen abgewickelt, der Fernverkehr mit Hilfe von vorgespannten Dieselloks aufrechterhalten, wobei Verspätungen einzuplanen sind. Alle Straßensperren finden Sie hier (wählen Sie dazu den Menüpunkt "Straßenzustand" aus).

Bis zu 70 Mio. Euro Versicherungsschäden
Mit Schäden in teils zweistelliger Millionen-Euro-Höhe rechnen heimische Versicherer. In Summe dürfte sich aus den Einzelangaben ein versicherter Gesamtschaden von rund 70 Mio. Euro ergeben. Lesen Sie hier mehr dazu. Neun Menschen erlitten in der Steiermark schwere Verletzungen, ein 58 Jahre alter Kärntner aus Seeboden (Bezirk Spittal) ist am Sonntagabend schwerst am Kopf verletzt worden. Der Mann wurde laut Polizeiangaben von einer umstürzenden Fichte getroffen.

17.400 Helfer im Einsatz
Im Dauereinsatz standen die Feuerwehrleute. Bis Montagmittag waren 1.200 Feuerwehren mit 17.400 Helfern rund 5.600 Mal im Einsatz. Die meisten Einsätze, nämlich 2.000, wurden in der Steiermark registriert, gefolgt von Oberösterreich mit 1.500. In Niederösterreich mussten die Feuerwehren 700 Mal ausrücken, in Kärnten 450 Mal, in Wien 400 Mal, im Burgenland 370 Mal, in Salzburg 110 Mal und in Tirol 70 Mal.

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© APA-FOTO: MARKUS LEODOLTER

Das Dach dieses Hauses begrub ein Auto unter sich (Foto: APA-FOTO: MARKUS LEODOLTER)
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