Akte Natascha

Kampusch: Zweite Zeugin packt aus

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Auch sie sah das Entführer-Auto - Parlament stößt auf neue Details. 

Der Bericht, auf den die Abgeordneten jetzt im geheimen U-Ausschuss gestoßen sind, hat enorme Brisanz. Im Mittelpunkt des Schreibens, das ÖSTERREICH aus U-Ausschuss-Kreisen zugespielt wurde, stehen Aussagen von Nataschas Schulfreundin Bettina H. Sie hatte Natascha am Entführungstag am Weg zur Schule gesehen und gegrüßt – das gab sie auch gegenüber der Polizei an.

Jetzt liegen den Parlamentariern aber weitere Einvernahmen von Bettina H. vor, die offenbar nie genauer untersucht worden sind. Gegenüber dem Sicherheitsbüro der Polizeidirektion Wien gibt H. an, dass sie kurz vor Nataschas Entführung einen „weißen Bus, ähnlich VW-Transporter“ gesehen haben will, mit „abgedunkelter hinterer Scheibe“. Kurz später konnte sie Natascha nicht mehr sehen – siehe Faksimile unten.

Zweite Zeugin
Diese Aussagen sind deshalb so erstaunlich, weil sie damit die Thesen der bisher einzigen Augenzeugin Ischtar A. erstmals stützen. A. hatte stets von einem weißen Kastenwagen mit schwarzer Abdunkelung und zwei Personen gesprochen, wiederholte das mehrmals vor den Behörden. Trotzdem wurde das unter den Tisch gekehrt, der Fall Kampusch im Jahr 2010 eingestellt.

Die Justiz begründete das damit, dass sich Ischtar A. geirrt haben könnte, in der jüngsten Begründung spricht man von Vermischung von Wirklichkeit und Vorstellung.

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Wie ein U-Ausschuss-Mitglied ÖSTERREICH anonym bestätigt, steht dem parlamentarischen U-Ausschuss zur Causa Kampusch nichts im Wege. „Wir verzichten jetzt auf die Ladung neuer Zeugen, der U-Ausschuss ist sehr wahrscheinlich.“


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