Nach Faustschlag

Assinger: Kauft sich Prügel-Täter frei?

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Täter der Assinger im Sommer ins Gesicht schlug, kann sich nun freikaufen.

Die sogenannte "Faustschlagaffäre" könnte in spätestens zwei Wochen ad acta gelegt werden. So lange hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt jetzt dem holländischen Polizisten Richard D., der Assinger im Sommer ins Gesicht geschlagen hatte, Zeit gewährt, um eine Diversion (Ausgleichszahlung) zu leisten. Das Ermittlungsverfahren ist abgeschlossen, die Tat wird dem Mann offiziell zugeordnet.


Zahlt Täter nicht, droht ihm bis zu einem Jahr Haft

Wie hoch die Summe ist, mit der sich der Polizist freikaufen kann, wird allerdings unter Verschluss gehalten. "Es handelt sich um einen vierstelligen Euro-Betrag", verrät die Kärntner Staatsanwältin Sandra Agnoli. Zahlt der Polizist, kommt es zu keinem Verfahren, der Mann entgeht auch einer Vorstrafe. Die Tat wird lediglich intern im Strafregister erfasst.
Allerdings gilt die Zahlung offiziell als Schuldeingeständnis. "Als Polizist könnte ihn in Holland dann ein Disziplinarstrafverfahren erwarten", heißt es aus dem Umfeld von Armin Assinger. Bis jetzt hatte der Holländer den tätlichen Angriff konsequent geleugnet.


Geld kassiert die Republik, Assinger bekommt nichts

Entscheidet sich der Täter, die Diversion nicht zu bezahlen, wird ein Strafverfahren wegen leichter Körperverletzung eingeleitet. Dann kommt es zu einer Verhandlung, in deren Rahmen neben Täter und Opfer auch die Zeugen – außer Assingers Anwalt hatte ein zweiter Mann die Tat beobachtet – vor Gericht aussagen müssen. Wird Richard D. schuldig gesprochen, könnte er ins Gefängnis wandern. Die Höchststrafe beträgt 1 Jahr.
Das Geld aus der Diversion kommt der Republik Österreich zugute. "Assinger selbst kassiert keinen Cent", heißt es aus dessen Umfeld. Auch verzichtet der Publikumsliebling auf jegliche Schadenersatzansprüche – trotz der Schmerzen, die der Kärntner erleiden musste.
Zur Vorgeschichte: Wie berichtet, war Armin Assinger am 15. Juli auf seinem Fahrrad auf der Südufer-Straße am Wörthersee mit seinem Freund und Anwalt Gernot Prattes unterwegs, als er bei Reifnitz von Richard D. angepöbelt wurde. Der Autofahrer fühlte sich von den Radfahrern blockiert.
Daraufhin soll Assinger ihm den Stinkefinger gezeigt haben. Assinger bestreitet das. Der Autofahrer stieg aus und verpasste dem Entertainer kurzerhand einen Faustschlag. Die Folge: Der Holländer wurde angezeigt; Assinger erlitt eine Jochbein- und Kieferprellung.
 

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