Chaos im Osten

Eis: Lage bleibt angespannt

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Das Eis hält den Osten in Atem: Tausende ohne Strom, 80 Menschen sind im Eis gefangen.

Eis und Raureif haben erneut in exponierten Gebieten im Burgenland, in Niederösterreich und der Steiermark für Probleme gesorgt: Am Vormittag waren rund 2.200 Haushalte in der West- und Oststeiermark ohne Strom. Auf der Hohen Wand in NÖ wurden weitere Evakuierungen durchgeführt, im Waldviertel entspannte sich die Lage aber etwas. Im burgenländischen Forchtenstein begannen die Aufräumarbeiten.

In Niederösterreich ist die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn) wieder erreichbar: Donnerstagfrüh wurden die Sperren der L38 und L1045 aufgehoben. Ab Freitag sollte zudem in praktisch allen Schulen im Waldviertel Unterrichtsbetrieb herrschen, mit Ausnahme des höchstgelegenen Orts Bärnkopf (Bezirk Zwettl). In Lichtenau (Bezirk Krems) ist ein Notbetrieb vorgesehen. Wegen der Vereisung waren zuvor bis zu 20 Schulen im Waldviertel geschlossen geblieben.

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Auf der Hohen Wand im Bezirk Wiener Neustadt verließen weitere 20 Bewohner den gefährdeten Bereich, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Es würden ständig vereiste Bäume umstürzen. Montagabend waren bereits elf Personen aus Holzhäusern evakuiert worden. Die Hohe Wand-Straße (L4188) ist gesperrt. Durch die Witterung Geschädigte können unterdessen auf Hilfe hoffen: Aus dem Katastrophenfonds steht vorerst eine Million Euro zur Verfügung. In Härtefällen sollen bis zu 50 Prozent des Schadens abgegolten werden.

Ohne Strom
Vielerorts müssen Menschen noch ohne Strom auskommen: In Niederösterreich ist vor allem der Bezirk Zwettl betroffen, hier waren am Vormittag etwa 500 Haushalte ohne Strom, am Vortag lag die Tagesspitze allerdings noch bei 2.500. In der West- und Oststeiermark war man bemüht, 2.200 Haushalte wieder ans Netz zu bekommen. Probleme bereiteten gesperrte Zufahrtswege und die Gefahr weiterer umfallender Bäume. Die starke Vereisung wirke sich vor allem in Bereichen von 800 bis 1.000 Meter Seehöhe aus, berichtete die Energie Steiermark. Betroffen waren nach wie vor die Gebiete rund um die Koralm, Gleinalm und Schwanberg in den Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg. In der Oststeiermark gab es beschädigte Leitungen vor allem im Bereich der Gemeinden Alpl, Birkfeld, Strallegg und Naintsch sowie in den Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld.

Rosalia-Sperre bleibt aufrecht
In Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) blieb die Sperre der L223 auf die Rosalia wegen Eisgefahr vorerst aufrecht. Ein Bergepanzer führte Erkundungsfahrten durch. Über Nacht hatte Tauwetter eingesetzt und die Aufräumarbeiten an der Landestraße, die zur Grenze mit Niederösterreich führt, konnten beginnen. Ein Blick in die Wipfel, die bei vielen Bäumen fehlen, ließ das Ausmaß der Schäden erahnen.

Baumbrüche hat die "Eiszeit" auch in den Gehegen im Waldviertler Bärenwald Arbesbach verursacht. Fünf der sechs Bären wurden deswegen in ihre Winterhöhlen gebracht. Nur "Brumca", die sich immer ihre eigene Winterunterkunft "baut", befindet sich in einem separierten Gehege unter ständiger Beobachtung. Schäden entstanden auch an Zäunen und Besucherwegen sowie der elektrischen Anlage.
 

So geht die Eis-Zeit weiter:

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19:05 Uhr: Aktuelle Wetter-Warnungen:

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18:17 Uhr: Situation auf Hoher Wand weiter dramatisch
Problematisch blieb die Situation auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt). Die Hauptleitung und zwei Nebenleitungen seien zerstört, sagte Zach. "Wir wissen noch nicht einmal, an wie vielen Stellen, weil das Gebiet nicht begehbar ist." Die Leitungen auf dem Plateau seien ebenfalls unterbrochen. Es gebe nur ein Notstromaggregat beim Gasthof Kleine Kanzel.

17:40 Uhr: So wird das Wetter am Freitag
Sonnig ist es nur noch im westlichen Bergland oberhalb der Nebelobergrenze. Überall sonst sorgen hochreichende Nebelfelder sowie dichte Wolken für trübes Wetter. Zeitweise kann es aus der Hochnebeldecke auch etwas nieseln. Über der Osthälfte Österreichs breitet sich zudem von Süden her Regen aus. Der Wind weht schwach bis mäßig meist aus Ost bis Süd. Frühtemperaturen minus 3 bis plus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen 2 bis 8 Grad.

16:58 Uhr: 50 Haushalte im Waldviertel ohne Strom
Im vereisten Waldviertel sind nach EVN-Angaben am Donnerstagnachmittag nur mehr etwa 50 Haushalte ohne Strom gewesen. Eine an mehreren Stellen unterbrochen gewesene Hochspannungsleitung im Raum Arbesbach (Bezirk Zwettl) sei repariert worden, berichtete Stefan Zach, Sprecher des Energieversorgers. Notstromaggregate seien unverändert im Einsatz.

16:30 Uhr: Probleme in der Steiermark:
Die starke Vereisung wirke sich vor allem in Bereichen von 800 bis 1.000 Meter Seehöhe aus, berichtete die Energie Steiermark. Betroffen waren nach wie vor die Gebiete rund um die Koralm, Gleinalm und Schwanberg in den Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg. In der Oststeiermark gab es beschädigte Leitungen vor allem im Bereich der Gemeinden Alpl, Birkfeld, Strallegg und Naintsch sowie in den Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld.

16:05 Uhr: Betroffene werden entschädigt:
Durch die Witterung Geschädigte können auf Hilfe hoffen: Aus dem Katastrophenfonds steht vorerst eine Million Euro zur Verfügung. In Härtefällen sollen bis zu 50 Prozent des Schadens abgegolten werden.

15:40 Uhr: Leitungen auf der Hohen Wand zerstört:
Problematisch blieb die Situation auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt). Die Hauptleitung und zwei Nebenleitungen seien zerstört, sagte EVN-Sprecher Zach. "Wir wissen noch nicht einmal, an wie vielen Stellen, weil das Gebiet nicht begehbar ist." Die Leitungen auf dem Plateau seien ebenfalls unterbrochen. Es gebe nur ein Notstromaggregat beim Gasthof Kleine Kanzel. Instandsetzungsarbeiten seien derzeit nicht möglich, betonte Zach und fügte hinzu: "Die Natur zeigt uns Grenzen auf."

14:50 Uhr: Bären in Winterhöhle gebracht:
Die Eiszeit im Waldviertel hat auch in den Gehegen im Bärenwald Arbesbach zu Baumbrüchen geführt. Fünf der sechs Bären seien daher in ihre Winterhöhlen gebracht worden. Lediglich "Brumca", die sich alljährlich ihre eigene Winterunterkunft "baut", befinde sich in einem separierten Gehege, "das unter ständiger Beobachtung steht".

14:24 Uhr: Aufräumarbeitern an der Rosalia in vollem Gang:
Waldarbeiter und Feuerwehrleute machten auch die Zufahrt zur ORS-Sendeanlage Heuberg frei, die von mehreren Stämmen blockiert worden war. Durch das Tauwetter, das in den Nachtstunden eingesetzt hatte, wurde den Bäumen langsam ihre eisige Last abgenommen, die manche kleinere Bäume schon fast bis zum Boden gebeugt hatte. Ein Blick in die Wipfel, die bei vielen Bäumen fehlten, ließ das Ausmaß der Schäden erahnen. Auch der Bergepanzer war am Vormittag weiter im Einsatz.

Eis: Lage bleibt angespannt
© APA/CHRISTIAN GMASZ

(c) APA/CHRISTIAN GMASZ: Das ist die Zufahrtsstraße zur ORS-Sendeanlage.

14:13 Uhr: Am Freitag wieder normaler Unterricht:
Im Waldviertel soll am Freitag nach dem Eis-Chaos der vergangenen Tage an praktisch allen Schulen wieder normaler Unterrichtsbetrieb herrschen. "Gott sei Dank gehen wir wieder in die Normalität über", sagte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für die Region. Nur in Bärnkopf - dem höchstgelegenen Ort des Waldviertels - fällt der Unterricht auch morgen aus. Bis zu 20 Schulen waren in letzten Tagen geschlossen.

13:42 Uhr: Video - So geht es mit der Eiseskälte weiter:

13:13 Uhr: Hohe Wand wird evakuiert:
Am Dienstag wurden Bewohner bereits aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Am heutigen Donnerstag haben 20 Bewohner  "auf Anraten" den gefährdeten Bereich verlassen, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Es würden ständig vereiste Bäume umstürzen. 30 weitere Menschen verblieben dem Sprecher zufolge in ihren Heimen. Sie seien in einem weniger gefährdeten Bereich angesiedelt. Bereits Montagabend waren elf Personen aus Holzhäusern evakuiert worden. Die Hohe Wand-Straße (L4188) ist gesperrt. Es steht nur eine Notab- und zufahrt über eine Forststraße zur Verfügung. Mehr dazu und alle Fotos ->>

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© ED - Lechner

(c) ED - Lechner: Bewohner verließen schon am Dienstag die Häuser.

12:45 Uhr: In Kärnten hat es zu schneien begonnen:
Seit den Vormittagsstunden hat es von Süden her zu schneien begonnen, teilweise auch in tiefen Lagen wie etwa in Hermagor. Villach meldete zu Mittag Schneeregen. Am Wochenende soll in manchen Skigebieten die Wintersaison beginnen. Mehr dazu und aktuelle Webcam-Bilder vom Schneefall ->>

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(c) bergfex.at: Hermagor - Presseggersee, 12:30 Uhr.

12:27 Uhr: Aufräumarbeiten an der Rosalia begonnen:
An der L223 am Weg zum Ortsteil Forchtenstein-Rosalia (Bezirk Mattersburg) heulen seit heute, Donnerstagvormittag, die Motorsägen. Nach der Erkundung mit dem Bergepanzer in der Früh haben die Aufräumarbeiten an der L223, die über die Rosalia zur niederösterreichischen Landesgrenze führt, begonnen. Wann die Straße freigegeben werden kann, sei vorerst weiter nicht absehbar.

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(c) APA/ROBERT JAEGER: Ein Feuerwehrfahrzeug bei der gesperrten L223 bei Neustift an der Rosalia.

12:06 Uhr: Eis-Probleme auch in Graz:
Auch am Grazer Hausberg, dem Schöckl, mussten alle Wanderwege wegen Gefahr im Verzug gesperrt werden. Der Seilbahnbetrieb wurde eingestellt, da Bäume auf die Seilzüge zu stürzen drohten.

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© bergfex.at

(c) bergfex.at: Marburger Kai in Graz um 12:00 Uhr. Trüb bei 4°.

11:38 Uhr: Monteure kommen nicht zu den Stromleitungen vor:
Die Einsatzmannschaften der Energie Steiermark - insgesamt sind mehr als 100 Monteure mit Arbeiten beschäftigt - können teilweise gar nicht zu den Störfällen vordringen. Entweder sind die Straßen wegen Gefahr im Verzug behördlich gesperrt oder umgefallene Bäume blockieren die Fahrbahnen. Manche machen sich deswegen zu Fuß auf den Weg, um die Stromkabel von Ästen zu befreien. Viele der 2.200 Haushalte müssten ohne Notstromaggregate auskommen.

11:11 Uhr: Über 2.000 Steirer haben keinen Strom:
Rund 2.200 Haushalte in der Steiermark sind derzeit ohne Strom, auch Notstromaggregate werden Mangelware. Sie wieder ans Netz zu bekommen sei aber schwierig, da Zufahrtswege gesperrt sind und die Gefahr weiterer umfallender Bäume sehr hoch sei, so der Sprecher der Energie Steiermark, Urs Harnik-Lauris. Betroffen ist vor allem die West- und die Oststeiermark. Mehr dazu ->>

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© APA/ROBERT JAEGER

(c) APA/ROBERT JAEGER: Stromausfälle gibt es auch im Burgenland, so wie hier Rosalia.

11:01 Uhr: Katastrophenfonds geöffnet:
Angesichts der durch das Winterwetter vor allem im Waldviertel verursachten Vereisungsschäden öffnet das Land Niederösterreich den Katastrophenfonds. Um Betroffenen zu helfen, stehe ab sofort "vorerst eine Million Euro zur Verfügung", erklärte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in einer Aussendung am Donnerstag.

10:55 Uhr: Dutzende Straßen immer noch gesperrt:

(Alle Straßensperren mit einem Klick auf die Grafik)

10:28 Uhr: Wie im Krieg:
Gefrierender Nebel und Nieselregen ließen auch am Donnerstag zahlreiche Äste brechen und Bäume im Raum Forchtenstein-Rosalia umstürzen. Im Bild: Ein Bergepanzer des Bundesheers bei einer Erkundungsfahrt auf der L223 bei Neustift an der Rosalia.

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© APA/ROBERT JAEGER

(c) APA/ROBERT JAEGER

10:01 Uhr: Hardegg ist wieder erreichbar:
Entspannung gibt es in Hardegg (Zwettl). Donnerstag früh wurden die Sperren der L38 und L1045 aufgehoben. Die Nationalparkgemeinde war somit nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten.

09:34 Uhr: 80 Burgenländer sitzen im Eis fest:
Im Forchtensteiner Ortsteil Rosalia (Mattersburg) sind etwa 80 Bewohner immer noch eingeschlossen. Das Dorf ist von der Außenwelt abgeschnitten, nur das Bundesheer kam mit einem Panzer durch und versorgt die Bevölkerung mit Nahrung. Heute soll sich die Lage langsam entspannen. Mehr dazu ->>

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© monatsrevue.at

Ein abgeschottetes Dorf hofft auf Tauwetter.

09:19 Uhr: Reparatur der Stromleitungen dauert Monate:
Der Energieversorger EVN spricht davon, dass die Reparatur beschädigter Hochspannungsleitungen vermutlich Monate dauern werde. 500 Haushalte sind aktuell im Waldviertel ohne Strom. Mehr dazu ->>

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© APA/FF OTTENSCHLAG/FICHTINGER

(c) APA/FF OTTENSCHLAG/FICHTINGER

09:10 Uhr: Ein harter Arbeitstag steht bevor:
Ottenschlag im Waldviertel zählt auch heute zu den "Hotspots" der Einsatzorte. Die Hilfskräfte rüsten sich für einen anstrengenden Tag. 49 Einsätze zählte der kleine Ort am Mittwoch, ähnlich viele sollten es heute am Donnerstag sein. Auf dem Plan stehen: Die Wiederherstellung der Stromversorgung und die Entfernung umgestürzter Bäume.

Eis: Lage bleibt angespannt
© bfk.zwettl.at

(c) bfk.zwettl.at: Über die Straße hängende Bäume zwischen Groß Meinharts und Freitzenschlag werden entfernt.

08:56 Uhr: Salzburg kommt Niederösterreich zu Hilfe:
"Verstärkung" gab es am Donnerstag aus Salzburg. Zu den etwa 50 bereits aufgebotenen Großstromaggregaten der niederösterreichischen Feuerwehr und der EVN waren sieben weitere angefordert worden. Die Geräte aus Salzburg wurden nach Krems geliefert und sollen punktuell dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden.

08:24 Uhr: 1300 Einsätze alleine in Niederösterreich:
Das anhaltende Winterwetter mit starker Vereisung, insbesondere im Waldviertel, hat bisher 1.300 Einsätze der Feuerwehr nach sich gezogen. Die Nacht auf Donnerstag sei "ruhig" verlaufen, berichtete Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos NÖ, in der Früh auf Anfrage. Hardegg (Bezirk Hollabrunn) war wieder erreichbar.

07:52 Uhr: Hier bleibt die Lage angespannt:
Im Waldviertel und Teilen des östlichen Mühlviertels bleibt Eis das beherrschende Thema. Etliche Straßen sind gesperrt, auf den übrigen besteht Glatteisgefahr, ebenso wie im Semmeringgebiet und weiten Teilen der Südwest-Steiermark. Achtung Autofahrer: Gefrierendes Nieseln. Osttirol und Oberkärnten bekommen heute oberhalb von 600m etwas Schnee ab.

(Klicken Sie auf die Grafik für alle Unwetter-Warnungen aus Ihrem Bezirk)

7.20 Uhr: Mit Bangen werden in den vom Eis betroffenen Gebieten heute Windböen von 40 Stundenkilometern und mehr erwartet. Vereiste Äste können so brechen, die Situation.

7.10 Uhr: In Niederösterreich sind im Bezirk Zwettl immer noch hunderte Haushalte ohne Strom. Derzeit stehen 50 Notstromaggregate im Einsatz.

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