5 Millionen fehlen

Raiffeisen-Leiter unter Untreueverdacht

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Die Bank kündigte die Entlassung und eine Anzeige gegen ihn an.

Der langjährige Geschäftsleiter einer Raiffeisen-Geschäftsstelle in Kärnten steht unter Untreueverdacht. Es geht um etwa fünf Millionen Euro Kundengelder, die nicht in den Büchern des Instituts aufscheinen, teilte Raiffeisen-Vorstandsdirektor Georg Messner Freitagabend in einer Aussendung mit. Der Mann habe die Bank selbst "über seine Handlungen" informiert, der Anwalt der Bank wiederum eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt übermittelt. Der Geschäftsstellenleiter wurde entlassen.

Filiale als Geschädigter
"Kein Kunde wird einen finanziellen Schaden erleiden", Geschädigter sei letztlich die Filiale selbst, erklärte Messner. Die Verantwortlichen kündigten im Zusammenhang mit dem Untreueverdacht rasche und lückenlose Aufklärung an. Das Dienstverhältnis mit dem Geschäftsleiter wurde unverzüglich beendet. Die gegen ihn vorliegenden Verdachtsmomente sind Gegenstand einer Sonderprüfung der Revision.

Bisher steht aus Sicht von Raiffeisen fest, dass der Geschäftsleiter Kundengelder in Empfang genommen hat, die nicht in den Büchern der Bank aufscheinen. "Das Ganze dürfte über einen längeren Zeitraum passiert sein", sagte Messner. Nach derzeitigem Wissensstand dürfte der Gesamtbetrag rund fünf Millionen Euro betragen, betroffen sind rund 15 Kunden. Das Problem liege vordergründig bei der Zweigstelle, wenn es nötig sein sollte, werde auch der Solidaritätsfonds der Kärntner Raiffeisenbanken einspringen, so Messner. In keinem Fall werde einem Kunden "ein wie immer gearteter finanzieller Schaden entstehen".

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