Viele Verletzte

Silvester: Lange Nacht für Einsatzkräfte

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In ganz Österreich waren Polizei, Rettung und Feuerwehr im Großeinsatz.

Wien
Kurz nach Mitternacht, "verirrte" sich eine Silvesterrakete in eine Wohnung in der Gestettengasse. Der Knallkörper durchschlug das Schlafzimmerfenster und detonierte in der Wohnung. Dadurch brannte es in dem Raum, die Einrichtung wurde beschädigt. Passanten verständigten die Feuerwehr, und so konnte der Brand rasch gelöscht werden. Es befanden sich keine Personen in der Wohnung.

Nach der Gasexplosion am Silvesterabend in der Wulzendorfstraße in Wien-Donaustadt sind am Neujahrstag am Vormittag Leichenteile in den Trümmern des zerstörten Hauses gefunden worden. Das berichtete Johannes Zinschitz von der Wiener Feuerwehrdirektion. Wie bereits von der Polizei vermutet, dürfte es sich dabei um den 44-jährigen Reihenhausbesitzer Peter K. handeln. Eine Identifizierung der Leiche soll Klarheit schaffen.

Gestern um 15.22 Uhr wurde eine Videothek in der Stadlauer Straße überfallen. Ein Unbekannter betrat das Geschäftslokal und bedrohte die Angestellte (28) mit einer silberfärbigen Pistole und forderte Geld. Nachdem er sich selbst an der Kassa bediente flüchtete der Räuber zu Fuß. Eine Sofortfahndung verlief negativ. Täterbeschreibung: ca. 180-185 cm groß, ca. 25-30 Jahre alt, schlank, 3-Tagesbart, ungepflegtes Äußeres.

Vorarlberg
Die Vorarlberger Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) hat in der Silvesternacht 102 Rettungs- und sechs Feuerwehreinsätze verzeichnet. Fünf Personen wurden verletzt. Die Polizei registrierte 14 Sachbeschädigungen, neun Verwaltungsanzeigen und vier Organmandate.

In Alberschwende und in Au im Bregenzerwald wurden drei Personen durch Feuerwerkskörper verletzt. Die Silvesterraketen waren vorzeitig explodiert und hatten Verletzungen an den Händen verursacht. Ein 30-jähriger Mann aus Reuthe im Bregenzerwald erlitt schwere Augenverletzungen.

Die Einsätze lagen im "normalen Bereich", betonte Martin Hron von der RFL gegenüber der APA. Die häufigsten Gründe für Rettungseinsätze waren laut Hron, übermäßiger Alkoholkonsum sowie unsachgemäßes Hantieren mit Feuerwerkskörpern.

Eher ruhig verlief die Silvesternacht für die Feuerbekämpfer. In ganz Vorarlberg mussten die Wehren sechsmal ausrücken. Dabei handelte es sich jeweils um kleinere Brände mit geringem Sachschaden.

Steiermark
Schlimme Folgen hatte das Spielen mit einem Böller in einem Wirtshaus für einen Oststeirer: Dem 44-Jährigen gelang es nicht mehr, die angezündete Lunte zu löschen - der Sprengsatz detonierte, als er ihn ins Freie bringen wollte. Drei Finger wurden ihm abgerissen.

 "Übermut" war wohl die Ursache, vermutet die Polizei, warum der 44-Jährige am Freitag in einem Gasthaus in Vorau (Bezirk Hartberg) an einem Böller der Klasse 1 herumgezündelt hat. Als die Lunte Feuer fing, wollte er sie wieder löschen - vergeblich. Um eine Explosion im Inneren des Lokals zu verhindern, packte der Mann den Explosivkörper und rannte Richtung Ausgang. Im Vorraum gab es eine Detonation: Der Böller war in der rechten Hand des Oststeirers explodiert, ihm wurden drei Finger ganz bzw. teilweise abgerissen.

Die alarmierten Einsatzkräfte leisteten Erste Hilfe und brachten den Schwerverletzten ins LKH Graz, wo sich Ärzte der Plastischen Chirurgie bemühten, die amputierten Finger wiederherzustellen. Alkohol war laut Polizei nicht im Spiel gewesen.

Relativ ruhig verlief die Silvesternacht in Graz: Die Berufsfeuerwehr vermeldete zwar 36 Alarme, bis auf einen Zimmerbrand in einem Seniorenheim und einen lokalen Waldbrand in Thal bei Graz gab es aber keine größeren Zwischenfälle.

Ein 85-jähriger Mann aus Weiz ist am Samstagnachmittag nach einem Verkehrsunfall auf der B 72 in der Nähe von Weiz tot aus seinem Pkw geborgen worden. Nach Angaben der Sicherheitsdirektion Steiermark dürfte er einen Herzinfarkt erlitten haben, denn der Mann war ohne Bremsreaktion in den Straßengraben gefahren. Eine vom Notarzt eingeleitete Wiederbelebung verlief ohne Erfolg.

Salzburg
114 Mal wurde die Polizei der Stadt Salzburg in der vergangenen Nacht via Notruf verständigt und rückte zu Einsätzen aus. Die Hauptgründe waren elf Meldungen wegen Körperverletzung, zwei Sachbeschädigungen, sieben Verkehrsunfälle, fünf Einbruchs-Alarme, elf Beschwerden wegen Lärmbelästigung sowie 13 Anzeigen wegen Vergehen gegen das Pyrotechnik-Gesetz. Außerdem hat die Polizei fünf verwirrte oder alkoholisierte Personen in Krankenhäuser eingeliefert und zwei Personen festgenommen.

1,38 Promille Alkohol im Blut dürften der Grund für einen Frontalzusammenstoß zweier Autos im Salzburger Pinzgau gewesen sein. Heute, Sonntag, kurz nach 4.00 Uhr geriet ein schwer betrunkener 29-jähriger Mann aus Hallein auf der Glemmtaler Landesstraße auf die Gegenfahrbahn und krachte ungebremst gegen das Auto eines 33-jährigen Slowenen. Dieser war laut Alkoholtest der Polizei absolut nüchtern.

Beide Lenker sowie die Beifahrerin des Slowenen wurden bei diesem Unfall nur leicht verletzt, die Polizei sprach gegenüber der APA von einem "kleinen Wunder". Die Feuerwehr Saalbach barg die beiden total beschädigten Fahrzeuge.

Kärnten
Bei vier Raufereien in Lokalen in Villach und Klagenfurt in Kärnten sind in der Neujahrsnacht drei Personen verletzt worden. In der Villacher Innenstadt schleuderte eine unbekannte blonde Frau einer 18-Jährigen Schülerin einen Aschenbecher ins Gesicht. Die Polizei fahndet nach einer Weißrussin, die auf den Namen "Vica" oder "Devica" hören soll. Die Schülerin wurde ins Landeskrankenhaus Villach gebracht.

Ebenfalls einen Verletzten forderte in Villach eine Rangelei zwischen einem 18 Jahre alten Lehrling und einem 20 Jahre alten Techniker. Der Techniker stürzte eine Treppe hinunter und wurde von der Rettung ins Krankenhaus gebracht.

In Klagenfurt schlug ein 20-Jähriger einem gleichaltrigen Angestellten ein Glas auf den Kopf. Der Angestellte wurde mit einer stark blutenden Wunde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. In der Innenstadt der Kärntner Landeshauptstadt hielt ein 21 Jahre alter Arbeiter bei einem Streit einem 20 Jahre alten Kontrahenten ein Messer an die Kehle. Der 21-Jährige wurde festgenommen und in das Polizeigefangenenhaus gebracht.






 

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