Terrorprozess in Wien

Terror-
Paten vor Gericht

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Al-Kaida-Sympathisant unterstützte Terrorismus.

Spektakulärer Prozessauftakt: Das spürten die zahlreichen Journalisten am Mittwoch bereits vor Beginn der Verhandlung. Denn eine Sicherheitsschleuse und Polizeibeamte sicherten den Eingang zum Saal 303. Der Grund: Sechs mutmaßlichen Terror-Unterstützern soll der Prozess gemacht werden. Doch nur vier waren erschienen. Um 9.40 Uhr betrat der Hauptangeklagte Thomas Al J. (26) den Gerichtssaal. Der schmächtige Österreicher lächelte seinen Kumpanen zu, dann setzte er sich auf seinen Platz und blickte gerade aus mitten ins Blitzlicht­gewitter der Fotografen.

Er ist der Terrorpate von Wien. Mit 15 Jahren ist der Schulschwänzer zum Islam übergetreten, wurde mit der Zeit immer radikaler und soll zuletzt sogar ein neues 9/11 in Berlin geplant haben.

In einer eineinhalbstündigen Powerpoint-Präsentation mühte sich Staatsanwältin Nina Mayrgündter, alle Anklagepunkte und Verbindungen genaustens zu erläutern.

"Ich freute mich über die Terror-Anschläge 9/11"
Konkret wird dem mutmaßlichen Al-Kaida-Sympathisanten und den anderen Mitangeklagten (Patrick H., Goran M., Hayatullah B., Shahab A. und Sharif M.) vorgeworfen, dass sie terroristische Gruppen unterstützt haben sollen.

Thomas Al J., der enge Kontakte zu den militanten „Deutschen Taliban Mudschahedin“ (DTM) hat, soll nicht nur Reisen zu islamistischen Ausbildungscamps organisiert, Geld an Radikale gespendet und eine fundamentalistische Website betrieben haben. Er selbst gibt darüber hinaus zu, eine dschihadistische Einstellung gehabt zu haben. „Ich habe mich über die Terroranschläge 9/11 gefreut“, sagt er mit fester Stimme. Am 30 Mai wird die Verhandlung fortgesetzt.

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