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Auf 272 Seiten beschreibt der deutsche Journalist Gerhard Wisnewski seine ganz eigene Theorie vom Tod Jörg Haiders.

Die ersten Passagen des Buches im Vorabdruck:

Tod eines „Nazis“. Im Vorwort beschreibt Wisnewski seine Motive das Buch zu schreiben: „Dieses Buch dürfte man eigentlich gar nicht schreiben. Denn sein Thema ist der plötzliche und unerwartete Tod eines ‚Rechtspopulisten', ‚Rechts-Politikers', ja, vielleicht sogar eines ‚Nazis' oder ‚Neonazis'. Und solche Leute können sterben, wie sie wollen – Fragen soll man darüber keine stellen dürfen.“

Die eigentliche Geschichte
Intensiv setzt sich der Autor dann mit dem hohen Alkoholgehalt von 1,8 Promille, der in Haiders Blut festgestellt wurde, auseinander. Seinen Recherchen – und Medienberichten zufolge – „seien Haider ‚Alkohol oder verstärkende Mittel' eingeflößt worden, 2. hatte Haider ‚keinen Alkohol im Magen'.

Eingeflößt, aber nicht im Magen? Das könnte ja nur heißen, dass Haider der Alkohol auf anderen Weg eingeführt' worden sein müsste. Auch Angehörige der Familie Haider, die den Obduktionsbericht einsehen konnten, haben mir bestätigt: Während im Blut und Urin höhere Alkoholkonzentrationen gemessen worden seien, seien im Magen nur verschwindend geringe Mengen vorhanden gewesen.“

Und damit entspinnt Wisnewski jene Theorien, die gleich nach Haiders Tod kursierten, doch stets als Unfug abgetan worden. Wisnewski jedoch schreibt die völlig unbestätigten Gerüchte in einem Buch nieder: „Weil die Wirklichkeit nichts für die Öffentlichkeit ist, muss man halt um den heißen Brei herumschreiben, was dann wenig überzeugend klingt: Hier steht man nun und kann nicht anders.“ Wisnewski beschreibt schließlich Praktiken in dunklen Hinterzimmern von einschlägigen Lokalen in Klagenfurt: „Während mir der Mund offen stehen blieb und ich mir vorzustellen versuchte, wie der Landeshauptmann“ diesen Praktiken nachging, lässt er dann einen ungenannten Journalisten-Kollegen sagen, dass Haider hier in einem Hinterzimmer vielleicht überrumpelt worden war: „Wenn, dann sind solche Spielchen wohl eher was für ausgedehnte Orgien.“

Und Wisnewski spinnt weiter, dass es sich hier um „zumindest eine schwere Körperverletzung, vielleicht sogar mit Todesfolge“ handeln könnte. Und weiter: „Ja, man bewegt sich da sogar haarscharf an dem, worum es hier in diesem Buch geht, nämlich am Mord.“

Leben und Sterben im Phae­ton. Der Wagen, in dem Haider dann am 11. Oktober zu Tode kam, spielt die nächste, zentrale Rolle in dem Skandal-Buch. Schon der Name des Autos erregt Wisnewskis Interesse: „Den abgestürzten Helios-Sohn Phaeton als Namensgeber und eine tödliches Attentat (das auch noch einen Weltkrieg auslöste) sind nicht gerade ein gutes Omen für ein Luxusauto.“

Er darf das Unfallauto untersuchen und bemerkt: „Was als Erstes auffällt: Das Wrack wurde nicht etwa in seine Einzelteile zerlegt, sondern steht genauso da wie auf der Straße. Eine umfassende technische Analyse kann so kaum stattgefunden haben. Ein Blick in den Innenraum bestätigt: Stark geblutet hat hier niemand. Die Frontairbags sind entfaltet und blütenweiß.“

Schließlich kommt der deutsche Journalist zum Schluss: „dass man es nämlich mit zwei Phaetons zu tun hatte.“

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