Prozess noch heuer

Josef Fritzl kommt nie mehr frei

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Noch heuer wird der mutmaßliche Inzest-Täter Josef Fritzl vor Gericht stehen. Wahrscheinlich kommt er nach seiner Haftstrafe in eine Anstalt.

Die Endphase vor dem Prozess gegen Josef Fritzl ist mit Eintreffen des Gutachtens eingeläutet. Mittlerweile umfasst der Strafakt 15 Bände, die Anwälte und die Richterin durchackern müssen.

Prozess schon bald
Trotzdem soll es ab jetzt rasch zu einem Prozess kommen, so Gerhard Sedlacek, der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten gegenüber ÖSTERREICH: „Nachdem das letzte Gutachten eingelangt ist, geht die Fertigstellung der Anklage in die Endphase. Wir rechnen damit, dass diese in der ersten Novemberwoche fertiggestellt sein wird.“ Anberaumt ist die Verhandlung für drei Tage.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Noch vor wenigen Wochen planten die Behörden eine Übersiedelung des Prozesses in das Seminarhotel „Metropol“. Diese un­gewöhnliche Maßnahme schien aufgrund des massiven Medieninteresses aus aller Welt notwendig. Doch jetzt entschied das Gericht, die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten. Nur noch die Verlesung der Anklage wird vor Publikum geschehen.

Lebenslang droht
Die Anklage wird zumindest auf schweren sexuellen Missbrauch lauten. Strafrahmen: bis zu 15 Jahre. Wenn die Staatsanwaltschaft auch noch Mord durch Unterlassung anknüpft, droht Fritzl bis zu lebenslange Haft. Die Strafe sitzt er entweder in einem Gefängnis ab oder wegen der „schweren kombinierten Persönlichkeitsstörung“ in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Derzeit sitzt Fritzl in einer Zwei-Mann-Zelle in St. Pölten, benimmt sich unauffällig und geht manchmal im Hof spazieren.

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