Arigona in Sorge

Neue Hürde für Arigonas Familie

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Laut Fremdenpolizei könnte es es keine Schülervisa für Arigonas Geschwister geben, die Übertragung der Obsorge aus dem Kosovo ist nicht möglich.

Für Albin und Albona (8 und 9) ist es bereits der zweite eisige Winter im Kosovo seit ihrer Abschiebung. Der zweite Winter ohne Mutter, ohne regelmäßiges, warmes Essen, ohne geheizte Zimmer. „Die beiden sind ständig krank“, sagt Arigona Zogaj, die mehrmals in der Woche mit den Geschwistern telefoniert.

Neue Hürde für Arigonas Familie
Im Asylfall Zogaj gibt es eine neue "große Hürde" für die kosovarische Familie. Das berichtete der Betreuer der von der Abschiebung bedrohten 16-jährigen Arigona, Christian Schörkhuber von der Volkshilfe Oberösterreich. Nach der Rechtsauffassung der Fremdenpolizei könne es keine Schülervisa für ihre beiden kleinen Geschwister geben, da eine Übertragung der Obsorge aus dem Kosovo ans Ausland nicht möglich sei. Das Land Oberösterreich habe zu der Causa beim Innen- und Justizministerium Gutachten in Auftrag gegeben, so Schörkhuber.

Bereits Anfang Oktober waren die Schülervisa für Albin und Albona Zogaj von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck abgewiesen worden. Der Anwalt der Familie, Helmut Blum, hat nun neue, überarbeitete Anträge eingebracht. Bis zu einer Entscheidung können sechs Monate vergehen.

Eiskalte Zimmer
Im Kosovo kümmern sich die älteren Brüder Alfred und Alban um die Kleinen, seitdem der Vater bereits vor Monaten untergetaucht ist. Keine leichte Aufgabe für die beiden Burschen (17 und 18): Sie finden keine Arbeit. Das wenige Geld, mit dem sie sich über Wasser halten, kommt aus OÖ – von den Spendenkonten, von Pfarrer Josef Friedl und den Unterstützern. Kurzzeitig waren die vier sogar obdachlos, eine fremde Sinti-Familie nahm sie bei sich auf. Mittlerweile haben sie wieder eine kleine Wohnung gefunden. Aber Heizen ist ein Problem. „Oft gibt es nur für eine Stunde Strom, dann wieder für vier nicht“, erzählt Arigona.

„Wenn wir telefonieren, weinen Albin und Albona oft“, so Arigona. Besonders schwer ist für Mutter Nurie, die verzweifelten Kleinen am Telefon zu hören. Vor allem an so einem Tag wie dem 8. Dezember: Die Muslime feierten ihren höchsten Feiertag, das Opferfest, an dem eigentlich die ganze Familie zu einem großen Essen zusammenkommt und Kinder beschenkt werden. Albin und Albona müssen jedoch weiter auf ihr größtes Geschenk warten.

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