Unwetter

Hagel vernichtet die Ernte

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Rund 8.000 Hektar Acker-, Hopfen- und Obstkulturen sind betroffen. Besonders schwer hat es die südsteirischen Winzer erwischt.

Schwere Unwetter haben am Dienstag in der Südsteiermark Schäden in Millionenhöhe verursacht. Viele Weinbauern klagen über Totalausfälle.

Reben vernichtet
„Unsere Weinstöcke sind zu 90 Prozent vernichtet“, berichtet Weinbäuerin Sonja Tschermonegg aus Glanz an der Weinstraße. „Es schaut schrecklich aus. Teilweise gibt es Weingärten, da ist nicht einmal mehr Laub auf den Stöcken.“ Mehr Glück hatte Starwinzer Erwin Sabathi: „Maximal 10 Prozent sind betroffen. Aber viele unserer Zulieferer hat es erwischt.“ Verheerend dürften auch die Folgeschäden sein. Normale Erträge könnten die verletzten Stöcke erst wieder in zwei Jahren bringen. Insgesamt sind ersten Schätzungen zufolge 200 bis 300 Hektar Weinkulturen betroffen. „Das sind 10 Prozent der gesamten steirischen Weinanbaufläche“, klagt Weinbaudirektor Werner Luttenberger.

Schwere Einbußen
Schadensmeldungen gibt es aber nicht nur von den Winzern. Auch Ackerkulturen, Obst, Hopfen sowie Gärtnereien in den betroffenen Gebieten melden schwere Einbußen. „Zum Teil haben Betriebe ihr gesamtes Jahreseinkommen mit einem Schlag verloren“, zeigt sich Agrar-Landesrat Johann Seitinger (VP) bestürzt. Laut Österreichischer Hagelversicherung sind insgesamt 8.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche betroffen. Der Schaden wird auf sechs Millionen Euro geschätzt. „Eine solche Katastrophe ist mit Geld nicht auszugleichen“, so der Landesrat.

Schlag auf Schlag
Gegen 15 Uhr brach das Unwetter über dem Raum Leutschach (Bezirk Leibnitz) los. Bis zu fünf Zentimeter große Eisgeschosse hagelten auf Gebäude und Fahrzeuge nieder. Starker Regen führte in weiten Teilen zu Vermurungen.

Kurz später zog das Unwetter mit Hagel, orkanartigen Stürmen und starkem Regen weiter in den Bezirk Radkersburg. Hier knickten Bäume wie Zündhölzer oder wurden mitsamt ihren Wurzeln aus der Erde gerissen. Besonders arg in Mitleidenschaft gezogen wurden der Raum um Bad Radkersburg sowie die Gemeinde Halben­rain. Zahlreiche Straßen wurden überflutet. Die Züge nach Spielfeld standen kurzfristig still.

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