Zu dünnes Seil

Ursache für Hubschrauberunfall geklärt

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Das verwendete Seil war nach Auskunft des Firmenchefs unterdimensioniert. Eine Tonne Holz war auf das Hausdach einer bewohnten Jausenstation gestürzt.

Ein zu dünnes Stahlseil dürfte offenbar die Ursache des Hubschrauberunfalls am Mittwoch im Tiroler Bezirk Imst gewesen sein. Das verwendete Seil sei "unterdimensioniert" gewesen und hätte nicht verwendet werden dürfen, sagte Firmenchef Roy Knaus am Donnerstag gegenüber ORF Radio Salzburg. Bei dem Lastentransport war ein Stahlseil gerissen und rund eine Tonne Holz auf das Hausdach einer bewohnten Jausenstation gefallen. Verletzt wurde niemand.

Fehler
Sowohl der Pilot als auch der am Boden befindliche Einweiser hätten zudem bei dem Flugmanöver Fehler begangen. Der Pilot habe die Flugroute falsch eingeschätzt. Der Abstand von 50 Metern zu dem Haus sei "zu gering" gewesen. Indes sei der Pilot laut Knaus aus dem Flugverkehr genommen worden.

80 Meter abgestürzt
Gegen 8.45 Uhr hatte der Hubschrauber im Auftrag der Lawinen- und Wildbachverbauung im Bereich des Ötzer Berges auf rund 1.300 Meter Höhe Holz transportiert. Dabei riss das Seil. Durch die Fliehkraft stürzte ein Teil der Last auf das 80 Meter darunter befindliche Wohnhaus, welches auch eine Jausenstation beherbergt. Auch der Kamin wurde dabei beschädigt. Die Höhe des Schadens konnte noch nicht beziffert werden.

Zweites Unglück
Das Salzburger Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit einen ähnlichen Zwischenfall. Am 5. September 2005 hatte im Skigebiet Sölden im Tiroler Ötztal ein Hubschrauber von Knaus einen etwa 700 Kilo schweren Betonkübel verloren, der das Stahlseil einer Seilbahn traf. Bei dem Unglück wurden zwei Gondel in die Tiefe gerissen. Für neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter von zwölf bis 14 Jahren, endete das Unglück tödlich.

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