Polit-Barometer

Atom-Plus für unsere Regierung

Teilen

Erstmals seit einem Jahr legt die Regierung wieder zu.

Polit-Barometer
In Zeiten der (Atom-)Krise beginnen die Österreicher offenbar die eigene Regierung wieder zu schätzen. Nach monatelangen Minus-Rekorden – zuletzt befand sich der gesamte Barometer-Saldo aller Regierungs-Mitglieder bereits auf minus 118 (dem historischen Tiefstand) – legt die Koalition in der letzten Woche insgesamt beachtliche 39 Punkte zu.

Mit seiner Anti-Atom-Initiative verbessert sich Kanzler Faymann persönlich gleich um 5%. Der gegen AKWs kämpfende Umweltminister Berlakovich legt 6% zu, selbst Gesundheitsminister Stöger profitiert von der Atom-Angst mit plus 7%.

Den höchsten Zugewinn feiert Frauen-Ministerin Heinisch-Hosek mit ihrem Kampf für die Frauen-Quote, der ihr in dieser Woche ein Plus von 7% bringt – bei den Frauen sogar plus 12%.

An der Spitze der Beliebtheits-Skala rangiert weiter Bundespräsident Heinz Fischer – sein Stern im Polit-Barometer ist freilich stark im Sinken: Fischer fiel binnen Jahresfrist von über 70% Zustimmungs-Saldo auf nur mehr 34% (mit einem leichten Plus letzte Woche).

Klare Nummer 1 der Regierung ist Außenminister Spindelegger, der in der aktuellen Krisen-Situation weitere 5% zulegt.

Dieses Ergebnis wird in der ÖVP in diesen Tagen besonders genau beobachtet, weil Spindelegger – ein Niederösterreicher und ÖAAB-Grande – damit als logischer Nachfolger für Vizekanzler und Parteichef Josef Pröll gilt, falls der nicht so rasch wie von allen erwartet gesunden sollte.

Innenministerin Fekter hat in diesem Rennen aufgrund ihrer katastrophalen Polit-Barometer-Werte eher schlechte Chancen. Katastrophal ist weiterhin der Wert für Justizministerin Bandion-Ortner, der nicht einmal der Super-GAU in Japan aus dem Image-GAU helfen kann.

Sonntagsfrage
© oe24


SPÖ legt zu, ist FPÖ bald Erster?

Die neue Gallup-Umfrage nach der Atom-Angst von Japan hat die SPÖ klar auf Platz 1, die ÖVP verliert, die FPÖ wird in „Rohdaten“ immer besser.

Sonntagsfrage. Wären heute Neuwahlen – Werner Faymann wäre klarer Sieger. Seine SPÖ verbessert sich in der Woche nach dem Super-GAU in Japan auf 28%, die ÖVP fällt auf 24 % zurück und wird von der FPÖ mit 24% eingeholt.

Diese Hochrechnung von Gallup berücksichtigt, dass sich derzeit extrem viele SP- und VP-Wähler in Wartestellung befinden und zu ihrer Wahl-Entscheidung „Weiß nicht“ sagen.

Denn in den „Rohdaten“ der deklarierten Wähler, die ÖSTERREICH heute zur besseren Transparenz veröffentlicht, stürzen die Regierungsparteien ab.

In Wahrheit sind nur 18% der Wähler fix für die SPÖ deklariert, überhaupt nur 16% für die ÖVP, aber schon 17% – so viel wie nie – für die FPÖ. 36% sind unentschlossen. Würde man davon ausgehen, dass nichtdeklarierte Wähler aus Protest verstärkt FPÖ wählen, wäre die Strache-FPÖ wohl Erster. Strache punktet dramatisch bei Frauen, 30- bis 50-Jährigen, Städtern.

Trotz Atom-GAU: Grüne stagnieren noch bei 14%
Während die Wähler den Grünen in der Anti-Atom-Haltung die höchste Glaubwürdigkeit attestieren – 41% halten die Grünen für glaubwürdig, nur 12% die SPÖ –, können sie in der Sonntagsfrage nicht profitieren, stagnieren bei 14% – Rot-Grün bleibt bei uns ohne Mehrheit.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.