Verhandlungsfähig?

Elsner: Streit der Gutachter

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Der Ex-BAWAG-Boss bleibt dem Prozess in Wien aber weiterhin fern.

Am Fußballrasen steigt heute das Duell des Jahres. Aber auch vor ­Gericht gibt es ein Match Deutschland gegen Österreich. Im Mittelpunkt: Ex-­Bawag-Chef Helmut Elsner (77). Er ist seit vier Wochen im bayerischen Bad Reichenhall wegen Herzproblemen auf Rehab und erscheint zum Ärger von Richter Christian Böhm nicht vor Gericht im zweiten Bawag-Prozess.

In der Vorwoche ordnete Böhm eine Video-Vernehmung des Ex-Bawag-Chefs in Deutschland an. Doch daraus wurde nichts: Der deutsche Richter erklärte Elsner am Freitag für verhandlungs­unfähig. Die Video-Vernehmung komme nicht infrage.

Gestern kam der Konter der österreichischen Justiz, der die Causa Elsner immer absurder macht. Kardiologe Günter Steurer hält Elsner nach wie vor für verhandlungsfähig. Sein Urteil gab er heute vor Gericht bekannt: Elsner weise eine chronische Erkrankung auf, sein Gesundheitszustand sei aber aufgrund der Behandlung stabil.

Ruth Elsner reagiert darauf so: „Das ist bereits das vierte Gutachten von Steurer. Die ersten waren fachlich falsch, und er kam auf das Ergebnis ‚verhandlungsfähig‘. Jetzt hat Steurer den Inhalt drastisch verändert, trotzdem bleibt er bei demselben Ergebnis, weil Richter Christian Böhm meinen Mann unbedingt vor Gericht zerren will.“ Elsner selber wird morgen in Bad Reichenhall wieder an der Lunge punktiert, weil Wasser nachgelaufen ist. „Innerhalb von vier Monaten ist das bereits die vierte Punktation.“

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