Ewald Stadler

Gaben ihm Agenten Paintball-Fotos?

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Ewald Stadler wurde vom Geheimdienst mit Unterlagen beliefert. Auch mit Strache-Fotos beim Paintball?

Jahrelang sollen „Agenten“ der Militärgeheimdienste BZÖ-Mandatar Ewald Stadler mit brisanten Unterlagen über heimische Politiker versorgt haben. Das ist jedenfalls der neueste „Vorwurf“ in der immer weiter ausufernden Spitzel-Causa. Nach der FPÖ (hier war Stadler zunächst) steht jetzt auch das BZÖ (hier ist Stadler nun Mandatar) unter Beschuss.

„Hatte Kontakt“
„Natürlich“ habe er Kontakte zu „beiden Geheimdiensten“ gehabt“, sagt Stadler zu ÖSTERREICH. „Sowohl Agenten des Heeresnachrichtendienstes als auch des Abwehramtes haben sich in meiner Zeit als Volksanwalt öfters von sich aus an mich gewandt. Daran ist nichts Ungewöhnliches.“

Brisant wird es nur, wenn man die Vorgeschichte kennt: In seiner Zeit als Volksanwalt veröffentlichte Ewald Stadler nämlich 2007 heikle Fotos von FP-Chef Heinz-Christian Strache. Bilder, auf denen der Ober-Blaue mit „Bekannten“ aus der Neonazi-Szene 1989 in österreichischen Wäldern beim „Paintball spielen“ zu sehen ist.

Die geheimen „Politiker-Akten“ des Ewald Stadler
Stadler dementiert gegenüber ÖSTERREICH, dass er diese Fotos vom Militärgeheimdienst erhalten habe. Der Rechtsschutzbeauftragte des Verteidigungsministeriums, Karlheinz Probst, bestätigt jetzt aber, dass Stadler aus Heeresabwehramtskreisen „Unterlagen, mit denen man jemandem schaden wollte“, erhalten habe. Und stützt den Verdacht, dass es just Geheimdienstquellen waren, die Stadler die „Akte Strache“ – inklusive Paintball-Fotos – übergeben hatten. FPÖ-Insider erzählten schon lange, dass Stadler „über sämtliche Politiker, vor allem aus seinen eigenen Reihen, Akten“ habe.

„Spitzel-Suche“
Seit 2007 ist die heimische Neonazi-Szene jedenfalls auf der Suche nach jenem „Spitzel“, der Stadler die Fotos übergeben hatte. Schon damals behaupteten „Insider“, Stadler hätte die Fotos „vom Geheimdienst“ erhalten.

In einem Haus im zweiten Bezirk in Wien, in dem gleich mehrere bekannte „Ex-“Neonazis wohnen, logiert übrigens auch ein führender Mitarbeiter des Heeresnachrichtendienstes.

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