Parlament überprüft

Geheime Zeugen-
Liste zum Fall Kampusch

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Der Fall Kampusch soll im Parlament noch einmal aufgerollt werden.

Wien. Werner Amon, VP-Vorsitzender des ständigen Unterausschusses im parlamentarischen Innenausschuss, hat Ende der Vorwoche grünes Licht für weitere Ermittlungen des Hohen Hauses im Fall Natascha Kampusch gegeben – sehr zur Freude der Oppositionsabgeordneten Ewald Stadler (BZÖ) und Peter Pilz (Grüne). Pilz will jetzt die „offenkundigen Widersprüche bei den Ermittlungen und die evidente Vertuschung im Jahr 2006 noch einmal prüfen – ohne dass dabei ständig das Opfer verdächtigt wird, was ich zutiefst ablehne“.

Höchstrichter und Top-Kriminalisten vorgeladen
Der grüne Aufdecker hat mittlerweile auch schon eine Liste höchst prominenter Zeugen, die er Werner Amon zur Vorladung vorschlagen will:

  •  Johann Rzeszut, pensionierter Chef des obersten Gerichtshofs, soll Aussagen, warum er in einem Brief als ehemaliges Mitglied der Kampusch-Kommission gravierende Zweifel an den Ermittlungen äußerte.
  •  Ludwig Adamovich, ehemaliger Chef des Verfassungsgerichtshofs und der Kampusch-Kommission, wird zum selben Themenkomplex befragt.
  •  Dazu wird der Grazer Staatsanwalt Thomas Mühlbacher befragt, der in einem brisanten Bericht ans Justizministerium den Fall Kampusch schon kritisch durchleuchtet hat.
  •  Der ehemalige Chef des Bundeskriminalamts Herwig Haidinger wird über den Bericht des – mittlerweile durch einen Pistolenschuss gestorbenen – Chefermittlers Oberst Franz Kröll befragt. Pilz: „Insider haben mir erzählt, dass dieser geheime Bericht höchst interessante Fakten beinhalten soll. Die wollen wir sehen.“
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