Am 1. Adventsamstag

Studenten legen Wien lahm

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Die Demo wird an den meistbesuchten Plätzen Wiens im Advent vorbeiführen.

Es war die erwartete Pleite – mitten während des Gesprächs zwischen Regierungsspitze und Rektoren reichte es den drei geladenen Studentenvertretern. Sie standen auf und gingen. "Die Regierung wollte das brutale Sparpaket, das Studenten mit 2.700 Euro pro Jahr belastet, bestenfalls kosmetisch behübschen. Der Finanzminister machte sich darüber noch lustig", bilanziert Thomas Wallerberger, Co-Chef der Österreichischen Hochschülerschaft bitter den geplatzten Uni-Gipfel.

SPÖ gegen Knockout-Prüfungen
Im Kanzleramt hatte Finanzminister Josef Pröll auf hart geschaltet: "Das Sparziel muss halten. Sonst drohen irische Verhältnisse. Auch die Unis müssen ihren Beitrag leisten." Die einzige Zusage hatte Kanzler Werner Faymann anzubieten: "Knockout-Prüfungen für Studenten sind nicht der Weg der SPÖ." Die Reaktion der Studenten: Ab sofort wird knallhart protestiert.

10.000 Demonstranten treffen eine Million Gäste
Ausgerechnet am ersten langen Einkaufssamstag steigt in Wien die erste Großdemo. Die Route führt entlang der beiden größten Adventmärkte Österreichs, dem Christkindlmarkt am Rathausplatz und dem Ad­ventdorf am Museumsplatz.

Dort drängen sich an langen Einkaufssamstagen bis zu eine Million Menschen – ein Mega-Fußgängerstau in der Wiener City ist programmiert.

Demonstranten aus allen Bundesländern
Wallerberger nimmt es lächelnd zur Kenntnis: "Wir haben diesen Tag gewählt, damit nicht nur Wiener Zeit haben, sondern auch Bundesländer-Kollegen." Die Hochschülerschaft mobilisiert bundesweit: "Es kommen aus allen Universitätsstandorten Busse. Allein in Graz haben wir schon rund 1.000 Anmeldungen für die Fahrt nach Wien."

Unter dem Strich rechnen die Studenten mit "mehr als 10.000 Teilnehmern" – ein Großaufgebot der Polizei soll das totale Chaos verhindern.

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