ÖSTERREICH-Interview

Glawischnig will Van der Bellen als Hofburg-Kandidaten

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Grünen-Chefin: "Einen besseren Kandidaten gibt es nicht."

Im Gespräch für die Sonntagsausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH lässt die Chefin der Grünen, Eva Glawischnig, klare Präferenzen für einen grünen Kandidaten bei den Bundespräsidentenwahlen 2016 erkennen. Das Thema sei bei den Grünen noch nicht besprochen worden, aber: "Mein persönlicher Wunschkandidat wäre Alexander van der Bellen. Das wäre sicher eine besondere Chance für die grüne Bewegung. Wenn sie mich fragen: Einen besseren Kandidaten gibt es nicht."

Glawischnig wisse natürlich nicht, "ob er sich das antun will": "Bei der Wahl wäre er 73, andererseits: Adenauer ist mit 73 Bundeskanzler geworden ..."

Die Grün-Chefin macht im ÖSTERREICH-Gespräch unmissverständlich klar, dass sie nach der nächsten Wahl eine Regierungsbeteiligung anstrebt: "Es wird Zeit, dass wir auch auf Bundesebene in die Regierung kommen. Und ich spüre: 2016 ist die Zeit reif dafür."

Glawischnig rechnet nämlich, dass die nächste Nationalratswahl spätestens 2016 stattfinden werde: "Die Menschen haben den Stillstand satt. Und die 5,8 Millionen Bürger, die im nächsten Jahr einen Landtag wählen, werden SPÖ und ÖVP aber so was von einer Watschen verpassen, dass diese Regierung nicht weitermachen kann."

Was mögliche Koalitionen betrifft, lässt Glawischnig mehrere Optionen offen: "Für die Zukunft bin ich für beide Seiten offen." Aber: "Eine Koalition kann es nur mit einer Partei geben, die neue Köpfe bringt." Eine Regierung unter einem Kanzler Werner Faymann schließt Glawischnig aus: "Von Werner Faymann bin ich schwer enttäuscht. Ich habe das Gefühl, er spielt den Kanzler nur noch, aber er ist es nicht mehr. Er macht nichts mehr, er will nichts mehr - er will nur noch überleben."

Eine Alternative zu Werner Faymann? Glawischnig: "Ich fände den Namen Kern (Anm: ÖBB-Chef Christian Kern) spannend."

Eine von Neos-Chef Matthias Strolz ins Spielgebrachte Dreierkoalition ÖVP-Grüne-Neos? Glawischnig: "Das fände ich auch spannend. Wenn die ÖVP mit neuen Köpfen antritt - etwa einem Sebastian Kurz - dann sind wir dabei, wenn die Inhalte stimmen."

Gegen eine Dreier-Koalition hätte Glawischnig generell nichts einzuwenden: "Im Gegenteil: Wir sehen in Kärnten und Salzburg, wie gut das funktioniert. Drei sind manchmal befruchtender als zwei. Und alles ist besser als der derzeitige Stillstands-Pakt von zwei sterbenden Dinosauriern."
 

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