Kriminalität

Immer weniger Einbrüche

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Weniger Einbrüche, weniger Autos geknackt: Zahl der Straftaten ist rückläufig.

Weniger Strafanzeigen und ein leichter Rückgang beim Anteil geklärter Fälle: Das sind die Eckdaten der Kriminal-Halbjahresstatistik - bekannterweise eine Anzeigenstatistik -, die Innenministerin Maria Fekter (V) am Freitag in Wien präsentiert hat. Die Zahl der Strafanzeigen sank im ersten Halbjahr 2010 um zehn Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009. Im selben Zeitraum ging die Aufklärungsquote um 0,25 Prozentpunkte zurück und liegt nun bei 39,58 Prozent.

Vor allem bei Eigentumsdelikten war ein Rückgang nach den Rekordwerten des Vorjahres zu verzeichnen. So ging bei Einbrüchen in Wohnungen und Einfamilienhäusern die Zahl der Anzeigen um 19,3 bzw. 42,2 Prozent zurück. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 5.270 Wohnungseinbrüche angezeigt, 2009 waren es 6.528. Bei Einfamilienhäusern sank die Zahl von 4.208 auf 2.433. Wurden in den ersten sechs Monaten 2009 4.208 Einbrüche in Einfamilienhäuser registriert, sank diese Zahl auf 2.433.

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Weniger Autodiebstähle
Auch Autos waren im ersten Halbjahr weniger begehrt, die Zahl der Diebstahlsanzeigen ging um 48,,6 Prozent von 4.471 auf 2.298 zurück. Ebenso war der Inhalt der Pkw weniger gefragt bei Kriminellen. Die Polizei nahm um 23,2 Prozent weniger Anzeigen bei Kfz-Einbrüchen entgegen. In absoluten Zahlen: 2009 waren es im ersten Halbjahr 11.835 Anzeigen, heuer 9.094.

Eine Steigerung gab es hingegen bei den Überfällen auf Banken und Postämter. Hier registrierte die Exekutive eine Steigerung von 41 auf 53. Man werde auf diese Deliktsparte verstärktes Augenmerk legen, wurde angekündigt.

Niederösterreich: Rückgang am stärksten
Der Rückgang war mit minus 16,8 Prozent in Niederösterreich am stärksten, gefolgt von Oberösterreich (minus 15,1 Prozent), Salzburg (minus 14,2 Prozent) und Wien (minus 9,7 Prozent). Im Burgenland gab es hingegen sogar einen leichten Anstieg der Anzeigen um 1,2 Prozent. Die Aufklärungsquote sank in Oberösterreich am stärksten (minus 1,8 Prozent) vor Wien (minus 1,2 Prozent). Ein deutliches Plus hatten vor allem die Steiermark (3,3 Prozentpunkte mehr) und Vorarlberg (plus 1,6 Prozentpunkte) zu verzeichnen.

"Österreich wird noch sicherer", lautete Fekters Interpretation der Zahlen. "Besonders bei sensiblen Kriminalitätserscheinungen gibt es gravierende Rückgänge." Der Direktor des Bundeskriminalamts (BK), Franz Lang, führte "umfassende Strategien" als Ursache für das Minus an: "Der Masterplan gegen Einbruchskriminalität zeigt deutliche Wirkung." Konkret wurden die Soko Ost, Struktur- und Intensivtäterermittlungen für steigenden Fahndungsdruck angeführt. Letztere sind für Kritiker allerdings "Ethnic Profiling", Ermittlungen bei bestimmten Personengruppen aufgrund ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit.

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