Grab neu gestaltet

Klagemauer für Jörg Haider

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Jörg Haiders Grab erstrahlt seit wenigen Tagen in neuem Glanz. Eine kleine „Klagemauer“ zieht immer mehr Pilger ins Bärental.

Die neue Mauer aus Stein grenzt Haiders letzte Ruhestätte vom dichten Wald dahinter ab. Ein schlichtes Holzkreuz mit einem Bild des verstorbenen Landeshauptmanns lehnt an der Wand. Davor liegt ein kreisförmiger Bereich, der schon bald von einem Gärtner mit Blumen bepflanzt wird.

Haiders Witwe Claudia hat die Gedenkstätte neu gestalten lassen. Schon bald werden zusätzlich sieben Säulen aufgestellt, die den Ort noch feierlicher machen sollen. Zwei Solar-Lampen beleuchten die Trauerstätte künftig in der Nacht. Und das Holzkreuz wird bald durch eines aus Eisen ausgetauscht.

Jörg Haiders letzte Stunden

Seine Mutter hinterlegte einen Brief am Grab
Haiders Urne wurde Anfang November des Vorjahres hier bestattet, vier Wochen nach dem tödlichen Verkehrsunfall. Seither ist das Grab längst zur Pilgerstätte geworden. Pro Woche kommen mehr als 200 Menschen ins Bärental. Sie stellen Kerzen ab und hinterlassen kleine Engel oder Botschaften an den Verstorbenen. Auch Jörg Haiders Mutter Dorothea hat einen handschriftlichen Brief an ihren Sohn verfasst und hinterlegt.

Wenn es dunkel ist, trauert der Landeshauptmann...
Meistens sind es Kärntner, die den Weg herauf zur Kapelle Neu St. Michael wandern. Jetzt im Sommer kommen aber auch immer mehr Touristen.

Wenn die Urlauber weg sind und es dunkel wird, steht auch ein prominenter Politiker des Öfteren vor dem Grab: Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Haiders Nachfolger. „Ab und zu habe ich das Bedürfnis, heraufzugehen. Aber wenn ich das mache, dann immer spät in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Dann kann ich alleine trauern.“

Von der Idee einer schützenden Mauer ist Dörfler begeistert. „Es hat eine schlichte Würde. Man hat den Eindruck, der Jörg ist dort geborgen."

Versteckspiel um das Haider-Wrack
Monatelang stand das Unfallwrack von Jörg Haider in einer Garage des Landespolizeikommandos Kärnten in Krumpendorf. Das BZÖ hatte den völlig zerstörten VW Phaeton gekauft und ihn dort hinter verschlossenen Türen abgestellt. Jetzt hat Landeshauptmann Gerhard Dörfler das Wrack an einen geheimen Ort bringen lassen: „Ich wollte keinen Wrack-Tourismus.“ Nur zwei Personen wissen laut Dörfler, wo genau der Unfallwagen jetzt steht. Das Wrack soll sich in einer Privatgarage in Klagenfurt befinden.

„Es war wichtig, das Auto anzukaufen. Ich muss jederzeit Zugriff auf das Wrack haben, um etwaige Gerüchte um das Fahrzeug überprüfen zu können“, so Dörfler.

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