Krumme Touren?

Pilz sieht neuen Grund für Eurofighter-Ausstieg

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Dem Grünen zufolge sind 7,6 Millionen Euro von der Briefkastenfirma Vector über Umwege an den Waffenhändler Walter Schön geflossen.

Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz sieht wieder einen Ausstiegsgrund aus dem Eurofighter-Vertrag. Gefunden hat er ihn in den angeblichen fragwürdigen Geldflüssen bei der Beschaffung der Flugzeuge. Die Aufklärung dieser Transaktionen verlangt Pilz jetzt von ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein: "Wollen Sie nichts wissen oder dürfen Sie nichts wissen?"

Geld für Waffenhändler Schön
Bei den Gegengeschäften seien Gelder über Scheinfirmen und Strohmänner für nicht im Vertrag vorgesehene Tätigkeiten verwendet worden. Der Zweck der verschiedenen Zahlungsflüsse sei von Anfang an verschleiert worden. Involviert soll die in London angesiedelte Vector Aerospace LLP sein.

Über Firma ohne Mitarbeiter
Die Firma habe für die Jahre 2004 bis 2006 einen Umsatz von insgesamt 40 Millionen Euro ausgewiesen, ohne über einen einzigen bezahlten Angestellten verfügt zu haben. 7,6 Millionen Euro seien von Vector über Umwege an den österreichischen Waffenhändler Walter Schön geflossen.

Ausstieg aus dem Vertrag
"Ich will, dass die Republik Österreich aus diesem Vertrag aussteigt", so Pilz. Er kündigte gleich weitere Enthüllungen in der Causa an: "Wir sind am Anfang einer sehr großen Recherche." Von Bartenstein will der Grüne jetzt wissen, warum nicht Aufklärung über diverse Briefkastenfirmen verlangt wurde und warum die Hinweise des U-Ausschusses ignoriert wurden.

Schön will Pilz klagen
Der Waffenhändler Schön ging unterdessen in die Offensive und kündigte Klagen wegen Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung an. Schöns Anwälte wiesen "mit aller Schärfe" die Unterstellungen zurück, ihr Mandant hätte in Sachen Eurofighter etwas mit rechtswidrigen Zahlungen zu tun.

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