Bundespräsident

Wahlkampf-Finale: Fischer siegessicher

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Am Freitag fanden die Abschlussveranstaltungen der Kandidaten statt.

Am Sonntag wählt Österreich einen neuen Bundespräsidenten. Am Freitag fanden die Abschlussveranstaltungen von Heinz Fischer und Barbara Rosenkranz statt.

Fischer gegen Weiß-Wählen
Bundespräsident Heinz Fischer hat neuerlich gegen das von Teilen der ÖVP propagierte Weißwählen mobilisiert. "Werft Euer Wahlrecht nicht weg", sagte der zur Wiederwahl anstehende Politiker vor rund 1.000 Anhängern im Großen Festsaal der Hofburg in Wien. Der wenige Meter weiter am Ballhausplatz wahlkämpfenden FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz begegnete er mit demonstrativer Siegesgewissheit und bekundete, weiterhin ein "über den Parteien stehender Bundespräsident" sein zu wollen.

"Der Strache-Anspruch, 35 Prozent der Stimmen für seine Kandidatin zu erreichen, ist dahingeschmolzen wie der Schnee im Frühjahr", so Fischer mit Blick auf aktuelle Umfragen. "Die Argumente gegen die Kandidatin der FPÖ sind so deutlich, so klar, so schwerwiegend geworden, wie es nur selten bei einer Wahl der Fall ist." Und, so Fischer: "Jede einzelne Stimme, die Sie mir geben, ist ein Bekenntnis, dass die Zeit der Ewiggestrigen vorbei und die Menschenwürde unteilbar ist."

Fischer dankt Teilen der ÖVP
Dank sagte Fischer in seiner rund halbstündigen Rede dagegen ÖVP-Politikern, die sich wie der Tiroler Landeshauptmann Günter Platter zuletzt gegen das Weißwählen ausgesprochen hatten. Begleitet wurde Fischer von einem Großteil der roten Regierungsriege von Kanzler Werner Faymann abwärts und von der versammelten Prominenz der Wiener SPÖ. Aktive Politiker anderer Parteien waren nicht dabei. Einzige Ausnahme: Der Grüne Ex-Parteichef Alexander Van der Bellen, der die Wahlempfehlung seiner Partei für Fischer mit einem simplen "weil's logisch ist, oder?" begründete.

Strache: "Kampfemanzen sollten dankbar sein"
Nur wenige Meter entfernt, am Ballhausplaz, fand die Abschlussveranstaltung von FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz statt. HC Strache, der zu den Klängen von "Ein Stern" die Bühne betrat, nutzte die Gelegenheit um den Kampf um das Wiener Rathaus zu eröffnen. Im Zentrum seiner Attacken stand vor allem Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Der "geistige Nordkoreaner" Heinz Fischer wurde weniger attackiert.

"Eigentlich sollten alle linken Frauen und Kampfemanzen in diesem Land dankbar sein, dass sie jetzt die Möglichkeit haben, eine freiheitliche Kandidatin zu wählen", so Strache. Abermals verteidigte er seine Kandidatin auch in Sachen NS-Verbotsgesetz gegen "Sachen, die sie nicht gesagt hat". Nach wie vor sei Rosenkranz Diffamierungen ausgesetzt, Strache griff abermals verschiedene Medien an. Auch sei es "absoluter Unsinn", dass sich Strache von Rosenkranz im Wahlkampf distanziert habe.

Rosenkranz: "Werde Präsidentin"
Barbara Rosenkranz, die auf der Bühne von Strache Blumen geschenkt bekam, überreichte ihrem Parteiobmann zum Jubiläum der Obmannschaft gleich zu Beginn einen Marillenbaum. Dieser sei Sinnbild für das große Wachstum der Freiheitlichen Partei, das Strache herbeigeführt habe. Barbara Rosenkranz blieb in ihrer Rede ihrer Linie treu. Sie hob die bedeutende Rolle der Hausfrau und Mutter hervor. Gleichzeitig blieb sie siegessicher: "Alles ist möglich."

Zugleich schoss sie sich auch auf ihren Gegenkandidaten Fischer ein. Dieser sei ein "feiger Diskussionsverweigerer", sie hingegen "eine Frau aus dem Volk". "Wo wären wir denn in diesem Land ohne Mütter und Hausfrauen?", verteidigte sie sogleich ihr Bekenntnis, welches angeblich für Kritik aus den linken Reihen gesorgt habe. "Für mich ist das ein Ehrentitel."

Eine Gegendemo störte die FP-Veranstaltung, allerdings nur verbal. Mit Ausnahme kleinerer Rangeleien blieb alles ruhig.

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19:05 Uhr: Jetzt ist auch die Abschlusskundgebung von Barbara Rosenkranz zu Ende. Damit beschließen wir unseren Ticker.

19:00 Uhr: Rosenkranz gibt sich siegessicher: "Am Sonntag werde ich Präsidentin."

18:55 Uhr: In ihrer Rede kündigt Rosenkranz große Erfolge der FPÖ an: "Für uns heißt es nicht Hofburg oder Rathaus, sondern Hofburg UND Rathaus."

18:53 Uhr: Gegen Ende der FPÖ-Veranstaltung löst sich auch die Gegendemo auf. Außer kleineren Schlägereien hat es keine gröberen Zwischenfälle gegeben.

18:47 Uhr: Die ersten Bilder von der Abschlussveranstaltung von Heinz Fischer:

18:41 Uhr: Ähnlich wie ihr Vorredner HC Strache lässt auch Rosenkranz kein gutes Haar an ihrem Gegenkandidaten Heinz Fischer.

18:35 Uhr: Jetzt betritt Barbara Rosenkranz das Rednerpult. Sie streicht nochmal die wichtige Rolle der heimischen Hausfrauen und Mütter heraus.

18:34 Uhr: Der Skinhead mit der Sangria-Flasche liefert sich eine kleine Rangelei mit einem Gegendemonstranten. Der Demonstrant wird von der Polizei von der Veranstaltung entfernt.

18:33 Uhr: Außerdem will Strache jeder Religion Gebetsräume zugestehen, aber Minarette müssten in Österreich nicht sein, denn so würde das Land seine Prägung verlieren.

18:32 Uhr: Strache hat nichts gegen gut integrierte Einwanderer, nur die anderen müssten weg. Es seien auch nicht alle Österreicher unbescholten, aber die straffälligen Österreicher werde man nicht los.

18:30 Uhr: Damit ist die Abschlussveranstaltung von Amtsinhaber Hein Fischer zu Ende.

18:28 Uhr: Bei der FPÖ nimmt HC Strache Wiens Bürgermeister Häupl ins Visier. Er wettert gegen dessen Plan, türkische Schulen einzuführen.

18:26 Uhr: Unter tosende Applaus und Standing Ovations beendet Heinz Fischer seine Rede.

18:24 Uhr: Die Gegendemonstranten versuchen mit allen Megaphonen, die ihnen zur Verfügung stehen, die FPÖ-Veranstaltung zu stören.

18:23 Uhr: Bundespräsident Fischer vergisst auch nicht, seiner Frau Margit für ihre Unterstürtzung zu danken.

18:21 Uhr: Fischer appelliert an die Bevölkerung wählen zu gehen und erhofft sich einen klaren Auftrag durch ein deutliches Ergebnis.

18:20 Uhr: Bei der FPÖ-Veranstaltung sind etwa 600 Teilnehmer, darunter einige in "Thor Steinar"-Klamotten.

18:16 Uhr: Fischer bekräftigt nochmal seine Einstellung gegen Rassismus und für eine Einhaltung der Menschenrechte.

18:10 Uhr: Benita Ferrero-Waldner, Gegenkandidatin von Heinz Fischer bei der letzten Wahl, hat sich gegen das Weiß-Wählen ausgesprochen.

18:07 Uhr: Fischer bedankt sich für die Glückwünsche von Bergsteigerin Gertruder Kaltenbrunner vom Mount Everest.

18:06 Uhr: Fischer macht sich ein wenig über die anfänglichen Wahlziele der FPÖ lustig (Anm.: 35 Prozent für Rosenkranz).

18:05 Uhr: Laut dem Wahlkampfbüro Fischers nehmen 1.300 Menschen an seiner Abschlussveranstaltung teil.

18:03 Uhr: In der Hofburg ergreift Heinz Fischer das Wort. Er bedankt sich bei seinem Personenkomittee.

18:02 Uhr: Ein randalierender Skinhead wird bei der FPÖ rausgeworfen. Bewaffnet mit einer Flasche Sangria verschwindet er in Richtung der GEgendemonstranten.

17:57 Uhr: Bei der FPÖ wettert Strache gegen den "geistigen Nordkoreaner" Heinz Fischer. Fischer sei für ihn die "personifizierte Inhaltslosigkeit".

17:55 Uhr: Zwei Pianistinnen sorgen jetzt für eine kurze musikalische Pause.

17:50 Uhr: Ex-Kanzler Franz Vranitzky wettert vor allem gegen das "Weiß-Wählen" und wirbt für Respekt.

17:46 Uhr: Alexander van der Bellen verteidigt die Wahlehmpfehlung der Grünen für Heinz Fischer: "Ich verstehe nicht, wieso die Wahl zwischen Heinz Fischer und Barbara Rosenkranz so schwer sein soll."

17:43 Uhr: Auch Heide Schmidt, selbst zweimalige Präsidentschaftskandidatin, steigt für Heinz Fischer in den Ring.

17:41 Uhr: Bei Heinz Fischer gehts munter zur Sache: "Die Gegenkandidaten von Heinz Fischer zeichnen sich durch eine gewissen Skurrilität aus!"

17:32 Uhr: Bei der FPÖ-Veranstaltung ist nicht sehr viel los. Böse Zungen behaupten, dass mehr Polizisten als Teilnehmer anwesend sind.

17:21 Uhr: Unter die Demo gegen Barbara Rosenkranz mischt sich noch eine zweite Protestwelle: Eine Anti-Putin-Demo (Anm.: Putin besucht die Judo-EM in Wien) hat sich der Kundgebung angeschlossen.

17:13 Uhr: In der Hofburg ergreift jetzt Wiens Bürgermeister Michael Häupl das Wort.

17:06 Uhr: Nach der John Otti Band stehen bei der FPÖ jetzt einige Reden auf dem Programm. Unter anderem werden Barbara Rosenkranz und HC Strache das Wort ergreifen.

16:58 Uhr: Bisher ist die Gegendemo äußert friedlich verlaufen.

Am Rande der FPÖ-Veranstaltung kam es zu einer kleinen Gegen-Demo. Rund 150 Menschen protestierten.

Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz gab sich bei ihrem Wahlkampfabschluss siegessicher.

"Am Sonntag werde ich Präsidentin", sagte sie selbstbewusst.

16:50 Uhr: Die rund 150 Teilnehmer der Anti-Rosenkranz-Demo haben sich pünktlich zum Beginn der FPÖ-Abschlussveranstaltung am Ballhausplatz am benachbarten Heldenplatz versammelt und machen der John Otti Band mit Trommeln lautstark Konkurrenz.

16:45 Uhr: Auch in der Hofburg liegen die Vorbereitungen für die Abschlussveranstaltung von heinz Fischer in den letzten Zügen.

16:38 Uhr: Auf dem Ballhausplatz wartet man bereits gespannt auf den Auftritt von Barbara Rosenkranz und HC Strache.

16:30 Uhr: Angeblich hatte Heinz Fischer Probleme mit seinen Wahlkampfspenden. Er soll nur halb soviel Geld gesammelt haben, wie erwartet.

16:23 Uhr: Wie üblich wird es am Sonntag ab 17 Uhr die ersten Hochrechnungen geben.

16:12 Uhr: Bundespräsident Fischer und seine Frau Margit werden am Sonntag um 12 Uhr im Amtshaus der Stadt Wien, Lerchenfelderstraße 4, 1080 Wien, ihre Stimme abgeben.

16:04 Uhr: Die endgültige Zahl der Wahlberechtigten steht fest: 6,355.620 Österreicher ab 16 Jahren können bei der Bundespräsidentenwahl mitbestimmen. Das sind um 0,36 Prozent mehr als bei der Nationalratswahl 2008.

15:55 Uhr: Strenge Regeln herrschen bei der FPÖ-Wahlfeier am Sonntag: Nur wer eine Akkreditierung beantragt, darf rein.

15:45 Uhr: FP-Chef HC Strache wird seine Stimme am Sonntag um 13 Uhr in der Volksschule in der Hainburger Straße 40, im dritten Wiener Gemeindebezirk, abgeben.

15:36 Uhr: Auch um den Christen-Kandidat Rudolf Gehring gibt es Unruhe. Er nutzte eine Gesetzeslücke, ging mit 57 in Frühpension und kassiert jetzt 5.400 Euro monatlich.

15:25 Uhr: FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz muss auf einige ehemalige Mitstreiter verzichten. Ihr früherer Parteifreund Ewald Stadler will Christen-Kandidat Gehring wählen.

15:17 Uhr: Die Wettervorhersage für Sonntag lässt die Angst vor einer niedrigen Wahlbeteiligung weiter wachsen: Bei Schönwetter machen traditionell weniger Menschen von ihrem Stimmrecht gebrauch.

15:05 Uhr: Zu Ende ist der Wahlkampf nach den Abschlussveranstaltungen aber noch nicht. Heinz Fischer geht morgen in Favoriten auf Stimmenfang, Rosenkranz zieht es in ihre Heimat Niederösterreich und Rudolf Gehring, "Christen"-Kandidat, lädt Kinder in den Tiergarten Schönbrunn ein.

14:56 Uhr: Heinz Fischer kündigte an, auch dafür werben zu wollen, dass die Menschen zur Wahl gehen. Wenn man den Prognosen glaubt, ist das auch bitter nötig: Man erwartet eine historisch niedrige Wahlbeteiligung.

14:48 Uhr: "Der Wahlkampf Fischers ist ein Schlafmittel!" So hart geht Werbeprofi Luigi Schober mit der Kampagne des Amtsinhabers ins Gericht.

14:41 Uhr: Innenministerin Maria Fekter (V) gibt keine Wahlempfehlung ab. Ob sie die Empfehlung mancher in der ÖVP, weiß zu wählen, für richtig halte, verwies Fekter darauf, dass bei der Wahl des ehemaligen von der ÖVP aufgestellten Kandidaten Thomas Klestil die SPÖ den "Spruch" geprägt habe, dass "ein linkes Herz weiß wählt".

14:35 Uhr: Wesentlich ruhiger dürfte es bei der Abschlussveranstaltung von Amtsinhaber Hein Fischer zugehen. Sie findet um 17 Uhr im großen Festsaal der Hofburg statt.

14:28 Uhr: Die Wahlempfehlung des früheren tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel für Heinz Fischer stößt der FPÖ sauer auf. Generalsekretär Kickl findet sie "skurril".

14:24 Uhr: Die umstrittene FP-Kandidatin wird ihre Abschlussveranstaltung am Ballhausplatz abhalten. Geplant ist sie für 16:30 Uhr.

14:16 Uhr: Um 14:30 Uhr wird die Gegendemo gegen Barbara Rosenkranz bei der Hauptuni starten. Die Abschlussveranstaltung ist für etwa 16:30 Uhr am Heldenplatz geplant.

14:00 Uhr: FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz hat mit ihren Ansichten für viel Aufregung gesorgt. Auch bei ihrer Abschlusskundgebung wird es eine Gegendemonstration geben.

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Am Rande der FPÖ-Veranstaltung kam es zu einer kleinen Gegen-Demo. Rund 150 Menschen protestierten.

Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz gab sich bei ihrem Wahlkampfabschluss siegessicher.

"Am Sonntag werde ich Präsidentin", sagte sie selbstbewusst.