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Wettlauf um 
Töchter-Hymne

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Opernstar im Duell mit Pop-Duo - Hymnen-Streit auf „Facebook“.

Kammersängerin Ildiko Raimondi nimmt heute in einem Tonstudio in Wien-Landstraße mehrere Versionen der neuen Töchter

Söhne-Bundeshymne auf: „Damit wir uns die neuen Textpassagen besser vorstellen können“, erklärt Maria Rauch-Kallat (ÖVP), Ex-Frauenministerin und Initiatorin der Hymnen­änderung.

Gleichzeitig steigt auch Ex-Song-Contest-Teilnehmer Eric Papilaya im Studio „Room 36“ in St. Marx in den Hymnen-Wettlauf ein: „Gemeinsam mit einer bekannten österreichischen Sängerin“, sagt Musik-Manager Günter Ungar zu ÖSTERREICH, „werden wir unsere Version aufnehmen und dann dem Büro Rauch-Kallat präsentieren.“

Musikalisch arrangieren wird die Papilaya-Version übrigens Dieter Kolbeck, Bandleader von Rainhard Fendrich: „Anzunehmen, dass die Hymne dadurch einen ‚I am from Austria‘-Touch kriegen wird“, meint der Manager.

Während musikalisch alles geklärt zu sein scheint, geht die Diskussion um die Hymnenänderung fast skurril weiter: ÖVP, SPÖ, Grüne und (größtenteils auch) das BZÖ haben sich über den Vorstoß zur Änderung erfreut gezeigt. Die FPÖ lehnt die Töchter-Hymne, die im September im Parlament beschlossen werden soll, entschieden ab: „Dieses Thema dokumentiert den Zustand der heimischen Demokratie“, donnerte FPÖ-General­sekretär Harald Vilimsky. Auf Facebook bildete sich spontan eine Gruppe gegen die Hymnenänderung – bereits 1.000 Unterstützer.

Und auch ÖVP-intern gibt es Gegenstimmen, die lauteste kommt von Wissenschaftsminister Töchter(le), der sich (ob seines Namens) ursprünglich „für befangen“ erklärt hat. Nun sagte Töchterle: „Niemand hat das Recht, in einen poetischen Text einzugreifen. Das ist, wie wenn man eine Skulptur umbaut.“

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