Duell der Direktoren

Weiter Tauziehen um die ORF-Chefposten

Teilen

Überraschung: ZIB2-Moderator Armin Wolf könnte Magazin-Chef werden.

Als sich die Geschäftsführung am Donnerstag zu Mittag im sechsten Stock am Küniglberg zur Sitzung traf, witzelten gleich mehrere Direktoren, dass der ORF bald „selbst für eine Soap“ gut wäre. In der Tat.

Denn das Gerangel um drei neue Jobs im ORF – Ö1-Chef, Magazin-Chefredakteur und Wissenschaftsverantwortlicher – artete in einen veritablen Krieg der ORF-Direktoren aus:

Duell der Direktoren
Wie berichtet, ist vor allem eine Kandidatin umstritten: ZIB-Vizechefin Lisa Totzauer galt ursprünglich als Favoritin für den Magazinchefposten. Sehr zum Ärger von Informationsdirektor Elmar Oberhauser, der zwar ihre „Qualifikation nicht anzweifelt“, hinter dieser Entscheidung aber Wünsche der Politik und des kaufmännischen ORF-Direktor Richard Grasl vermutet. Der Redakteursausschuss hat seinerseits Oberhausers Lieblingskandidaten, Peter Resetarits, für den Job empfohlen.

Nun muss ORF-General Alexander Wrabetz entscheiden.

Kompromisskandidatin oder Überraschung
Mehrere Vertraute des ORF-Generals empfehlen Wrabetz nun eine Kompromissvariante: Waltraud Langer, Infochefin von ORF1, solle demnach den Vorzug erhalten. Im ORF wird allerdings hinter den Kulissen auch an einer „Überraschung gebastelt, gegen die keiner was sagen könnte“, so zumindest ein ORF-Mann.

Die Überraschung: ZIB2-Moderator-Star Armin Wolf soll der Job des Magazinchefredakteurs schmackhaft gemacht werden. Johannes Fischer, Ex-Magazinchef, hatte kürzlich bereits erklärt, dass Wolf längst überfällig für einen Chefposten sei.

Unklar scheint derzeit allerdings zu sein, ob Wolf überhaupt zur Verfügung stünde. Sollte der ORF-Star nicht wechseln wollen, würde Wrabetz wohl zwischen Totzauer und Langer entscheiden. Einem seiner Direktoren – Oberhauser oder Grasl – wird er dabei wohl auf jeden Fall auf die Füße treten (müssen). Und damit wird die „Soap“ wohl weitergehen…

ORF-Radiodirektor Willi Mitsche möchte im Sommer gehen

ORF-Radiodirektor Willi Mitsche kehrte erst kürzlich aus einem längeren Krankenstand zurück. Der gebürtige Kärntner und angesehene Journalist dürfte sich aber bald wieder verabschieden. Auf Anraten seiner Ärzte und seiner Familie dürfte Mitsche doch in die Pension gehen. Vor wenigen Tagen hatte sich der 58-Jährige denn auch bei seinen Radio-Redakteuren inoffiziell in Wien verabschiedet.

Mitsche möchte freilich seinen Abgang mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz abstimmen. Laut ORF-Kreisen dürfte der Rücktritt Mitsches beim ORF-Stiftungsrat am 9. September abgesegnet werden. Dort soll auch sein Nachfolger nominiert werden.

Als Favorit für den Job gilt ORF-Chefredakteur Karl Amon. ORF-Generaldirektor Wrabetz könnte daher bis zum September warten, um überhaupt ein größeres Personalpaket zu schnüren.

Immerhin werden bereits jetzt die Weichen für die ORF-Chefwahl im Jahr 2011 gestellt – mit allerlei Wünschen seitens der Politik…

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.