Hitzige Diskussion

Dieser Spielplatz spaltet die Gemüter

Teilen

Moschee oder Märchenland? Für einige ist dieser Spielplatz einfach zu viel. 

Unglaublich, aber wahr:  Ein Foto eines Märchenspielplatzs im Berliner Stadtteil Neukölln lässt die Wogen derzeit hochgehen. Der Grund ist die Optik. Zu arabisch sei das Design. Mit dem Halbmond auf der Spitze der Kuppel und der Turban auf der kleinen Holzfigur sind anscheinend zu viel für einige, die um die Kultur unseres Abendlandes fürchten.

Dabei sind thematische Gestaltungen von Spielplätzen nichts Ungewöhnliches, seien es Piratenschiffe oder Ritterburgen. Bei dem Fall in Neukölln schlug eben der Multikulti-Kinderladen „Ali Baba und seine Räuber“ ein Design vor, das das gleichnamige Märchen beschreibt.

Vorher stand auf dem Platz laut „Bild“ ein heruntergekommenes und baufälliges Gerüst. Jetzt sollen die Kinder im Märchen von 1001 Nacht spielen können. Rund 220.000 Euro kostet die Renovierung vom Spiel- und dem angrenzenden Fußballplatz.

In den Sozialen Netzwerken ließ das Design die Gemüter überkochen. Das sei ein Platz für Hassprediger und Selbstmordattentäter. Kinder würden dort radikalisiert werden. Man sei fremd im eigenen Land, hieß es von Usern. Einer nannte es sogar eine „kleine Moschee“. Ein anderer wollte es „abfackeln“.

Die Anrainer verstehen die Aufregung nun wirklich nicht. Sie finden den Spielplatz gelungen. Auch die Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey kontert den Islam-Hassern. „Vielleicht sollten die Menschen, die jetzt hetzen, an ihre eigene Kindheit denken, als ihnen ‚Ali Baba und die 40 Räuber‘ vorgelesen wurde“, sagt sie gegenüber der „Bild“. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.