Vielehe in Deutschland

Flüchtling spricht über zwei Ehefrauen

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Vielehe ist in Deutschland verboten, trotzdem durfte ein syrischer Flüchtling seine Zweitfrau nachholen.

Der 32-jährige syrische Flüchtling Ahmad A. durfte vom deutschen Gericht aus seine zweite Ehefrau nachholen – obwohl Polygamie in Deutschland und in allen anderen europäischen Ländern verboten ist. Jetzt sprach der Flüchtling erstmals im TV zu seiner Vielehe. 

Er verstehe die Aufregung nicht, sagt Ahmad A., weil er sich als gläubiger Muslim an die Scharia halte. Er und seine Familie sind 2015 aus Aleppo geflohen. Sie dürfen mit ihrem Flüchtlingsstatus drei Jahre in Deutschland bleiben. Seine Zweitfrau kam erst jetzt nach.

Die Familie lebt in einem Haus im Bundesland Schleswig-Holstein, das ihm die Gemeinde bereitstellt. „Sie geben uns Unterstützung, sie geben uns Sozialleistungen, sie geben uns dieses Haus“, ist Ahmad A. begeistert. Ahmad A. ist ungelernter Arbeiter und Analphabet. Er könnte einen Deutsch-Kurs machen und arbeiten gehen. Er bleibt aber lieber bei seinen sechs Kindern und zwei Frauen zuhause.

 

"Ich sorge dafür, dass es keinen Streit gibt"

Die Reporter von Spiegel-TV fragen Ahmad A. nach dem Familienleben. Das müsse doch kompliziert sein mit zwei Frauen eine Ehe zu führen. Er antwortet: "Uns hilft der Glaube an Gott. Eifersucht unter uns gibt es nicht, darf es nicht geben." Er sorge dafür, dass es keinen Streit gebe.

 

Wie geht es den Frauen mit der Vielehe?

Die beiden Ehefrauen Betool und Lina wollen keinen Mann für sich alleine. Gott wolle, dass sie zu zweit seien, sagt Lina. Sie hätten kein Problem damit, weil ihr Mann gut sei. Sie würden ihn auch noch mit einer dritten oder vierten Ehefrau verheiraten, sagen die beiden unisono. 

Ahmad A. will Bundeskanzlerin Angela Merkel danken: „Mama Merkel - sie ist die einzige Person, die das Leiden der Syrer gespürt hat. Auch den Deutschen danke ich“, sagt er.

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