Euro-Krise

Griechen: Chaos durch Neuwahl

Teilen

Euro-Hasser sind vorne - Jetzt droht Total-Absturz.

Alle Drohungen und Aufrufe haben nichts genützt – auch Griechenlands Staatschef Karolos Papoulias (82) konnte die völlig zerstrittenen Parteichefs nicht mehr zur Vernunft bringen. Dienstag sind letzte Versuche gescheitert, doch noch eine Regierung zu bilden.

Damit steht das (noch) Euro-Land vor Neuwahlen, vermutlich werden diese bereits am 17. Juni abgehalten. Bis dahin sollen ein interimistischer Ministerpräsident und ein Übergangskabinett das politische Ohnmacht-Land führen.

Radikale Parteien nach Umfragen ganz weit vorne
In Athen schoben sich nach dem Scheitern die Politiker gegenseitig die Schuld zu. Gleichzeitig machte sich in Europa Angst vor einem griechischen Staatsbankrott breit: Aktienmärkte sackten ab, der Euro rutschte auf den tiefsten Stand seit Jänner (1,2769). Die Panik der Analysten ist berechtigt: Jetzt dürfte ein Euro-Hasser an die Spitze gespült werden: Alexis Tsipras (39), Chef der radikal-linken SYRIZA. Seine Partei könnte nach Umfragen mit bis zu 25 Prozent stärkste Kraft werden.

Tsipras hat klare Ziele:

  • Das Spardiktat der EU und des Internationalen Währungsfonds ist für ihn „Barbarei“, muss weg.
  • Alle Zahlungen werden sofort eingestellt. Das von EU, EZB und IWF geforderte Sparprogramm wird auf Eis gelegt.

Im Klartext bedeutet das: Bankrott! Bis Ende Juni muss Athen ein neues 11,5-Mrd.-Sparprogramm auflegen, sonst gibt’s kein frisches Geld mehr.

Zwei Rettungspakete mit zusammen 240 Milliarden Euro wurden bisher geschnürt. Auf 107 Milliarden Schuld-Rückzahlungen (von 330 Milliarden) wurde bereits verzichtet. Crasht Griechenland, kostet das die EU 400 Milliarden. Für Österreich würden 3,11 Milliarden schlagend werden.

Parlamentswahl in Griechenland
© APA

 

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.