Provinz Helmand

Karzai: NATO-Rakete tötet 52 Zivilisten

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Afghanistan: Die NATO-Truppe ISAF wies jegliche Verwicklung zurück.

Die NATO-Streitkräfte in Afghanistan haben laut Präsident Hamid Karzai bei einem Raketenangriff 52 Zivilpersonen getötet. Der afghanische Geheimdienst habe herausgefunden, dass die internationalen Truppen das Dorf Regi in der Provinz Helmand beschossen hätten, hieß es in einer Mitteilung des Staatsoberhaupts. Unter den Toten seien Frauen und Kinder. NATO-Sprecher Wayne Shanks sagte, er könne den Vorfall nicht bestätigen, es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer durch eine fehlgeleitete Rakete.

Die internationalen Streitkräfte hätten sich am Freitag Gefechte mit Aufständischen in der Gegend geliefert, etwa sieben oder acht Kilometer von Regi entfernt, sagte Shanks.

Zeugen bekräftigen NATO-Angriff
Zwei Zeugen des Angriffs sagten der Nachrichtenagentur AFP bereits am Samstag in einem Krankenhaus in Kandahar, eine Gruppe von Zivilisten habe ihr Dorf verlassen und Zuflucht in dem Nachbardorf gesucht. Demnach warnten radikalislamische Taliban die Einwohner vor bevorstehenden Kämpfen mit NATO-Truppen und forderten sie zur Flucht auf. Die Gruppe sei jedoch beschossen worden, als sie sich in dem Haus im Nachbardorf verschanzt habe. Die Zeugen bekräftigten, NATO-Hubschrauber hätten die Raketen abgeschossen.

Sollten tatsächlich viele Zivilpersonen einem NATO-Angriff zum Opfer gefallen sein, wäre dies ein schwerer Rückschlag für die internationale Allianz, die seit einem Strategiewechsel vorsichtiger in Afghanistan vorgehen will.

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