Europarat

Lob für Serbien - Sorge um Ungarn

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Sonderbeauftragter kritisierte Inhaftierung minderjähriger Flüchtlinge.

Der Europarat ist besorgt wegen der Lage der Flüchtlinge in Ungarn. Flüchtlingsbeauftragter Tomas Bocek kritisierte am Donnerstag vor allem den "De-facto-Freiheitsentzug" für Migranten in den sogenannten Transitzonen an der ungarisch-serbischen Grenze. Zugleich lobte er die "beispielhaften" Anstrengungen der serbischen Behörden.
 
Bocek hatte Ungarn und Serbien im Sommer besucht. Ein Dorn im Auge ist ihm die "automatische Inhaftierung von Asylsuchenden" durch die ungarischen Behörden. Es müsse dringend eine Lösung für das Problem gefunden werden, weil nun auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge für die Zeit des Asylverfahrens inhaftiert würden. Für diese Minderjährigen müsse ein "effizientes" Vormundsystems geschaffen werden. Es müsse verhindert werden, dass Kinder und Minderjährige lediglich wegen ihres Migrantenstatus' um ihre Freiheit gebracht werden.
 
Die ungarischen Behörden müssten für jeden eintreffenden Flüchtling, Migranten den tatsächlichen Zugang zum Asylverfahren garantieren und weiter Garantien gegen die automatische Abschiebung der Menschen schaffen, forderte Bocek. In Bezug auf Serbien forderte der Europarats-Experte, dass der Zugang zum Asylverfahren erleichtert werden, die Lebensbedingungen in den Auffanglagern verbessert und das Vormundsystem verstärkt werden solle. Auch ein verstärkter Auftritt gegen Schleppernetzwerke sei nötig, so Bocek.
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