Nicht Amen gesagt

Sektenführerin ließ Kind verhungern

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Die verurteilte Mutter glaubt an die Auferstehung ihres Sohnes.

In den USA ist eine religiöse Fanatikerin wegen des Hungertodes eines Einjährigen für schuldig befunden worden. Nach Überzeugung der Jury starb Javon Thompson um den Jahreswechsel 2006/2007, weil er beim Dankgebet vor den Mahlzeiten nicht "Amen" sagte und deswegen eine Woche lang nichts zu Essen bekam. Das Kind lebte mit seiner Mutter in einer Gruppe religiöser Eiferer unter der Leitung von "Queen Antoinette" in Baltimore.

Bis zu 60 Jahre Haft
Antoinette, deren Tochter und ein weiteres Gruppenmitglied wurden am Dienstag wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz verurteilt. Wenn im Mai das Strafmaß verkündet wird, drohen ihnen bis zu 60 Jahren Haft. Die Tragödie ereignete sich in dem Haushalt mit insgesamt acht Personen. Darunter auch die Mutter des Opfers, Ria Ramkissoon.

Sie gab im Prozess an, das Herz ihres Sohnes habe aufgehört zu schlagen, nachdem er rund eine Woche nichts zu essen bekommen habe. Sie glaube weiter an seine Auferstehung, sagte sie. Antoinette habe ihr aufgetragen, das Kind "zurück zum Leben zu ernähren". Sie habe wochenlang für ihren toten Sohn getanzt, gebetet und versucht, ihm Wasser einzuflößen. Schließlich sei die Kinderleiche in einen Koffer gelegt worden. Ein weiteres Gruppenmitglied führte die Polizei mehr als ein Jahr nach dem Verbrechen zu der Leiche.

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