"Mara Salvatrucha"

So will Trump die brutalste Gang der Welt auslöschen

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US-Präsident legte seinen Plan vor. Trumps Methoden sind dabei aber äußerst fragwürdig.

US-Präsident Donald Trump hat die Zerschlagung einer gewalttätigen Jugendbande mit zentralamerikanischen Wurzeln angekündigt. Die Straßengang MS-13 habe als Folge schwach geschützter Grenzen über viele Jahre hinweg Drogen und "grausiges Blutvergießen" in den USA verbreitet, sagte Trump am Freitag bei einem Besuch in Brentwood, einem Vorort von New York.

"Wie im Wilden Westen"
Nun sollten die US-Städte nach und nach von dieser Plage "befreit" werden, verkündete der Präsident. Dies solle auf eine Art "wie im alten Wilden Westen" geschehen. Brentwood wird seit Jahren von der auch als Mara Salvatrucha bezeichneten Bande tyrannisiert. Sie hat dort in den vergangenen eineinhalb Jahren 17 Menschen getötet.

Trump sagte, seine Regierung habe damit begonnen, das Problem der MS-13 "im Keim zu ersticken". Viele Mitglieder der Gang seien bereits abgeschoben worden. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden seit Jahresanfang mehr als 3000 Gang-Mitglieder festgenommen. Vergleichszahlen aus dem Vorjahr wurden aber nicht genannt.

US-Justizminister Jeff Session war zudem am Donnerstag nach El Salvador gereist, um mit der dortigen Regierung über die gemeinsame Bekämpfung der Bandenkriminalität zu sprechen. Die meisten MS-13-Mitglieder in den USA haben ihre Wurzeln in dem zentralamerikanischen Kleinstaat.

Trump beschrieb in drastischen Worten die Brutalität der Bande. Diese benutze keine Schusswaffen, weil das Töten so "zu schnell geht". Stattdessen schlitzten sie ihre Opfer auf und schauten ihnen beim langsamen und qualvollen Sterben zu.

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Nicht nur Freude
In Brentwood löste der Besuch des Präsidenten aber keineswegs einhellige Freude aus. Rund 70 Prozent der 60.000 Einwohner sind Latinos, viele von ihnen haben keine Aufenthaltsgenehmigung. Örtliche Aktivisten warfen Trump vor, bei seiner Visite gehe es ihm in Wahrheit darum, Stimmung für die Abschiebungen von Menschen ohne Papiere zu machen.

Mehr als 20 Gemeindeorganisationen hatten am Donnerstag in der Stadt eine Demonstration gegen Trump veranstaltet. "Der Präsident benutzt unsere Tragödien, um seine hasserfüllte Agenda voranzubringen, um Abschiebungen und die Trennung von Familien zu rechtfertigen", sagte der illegal im Land lebende Salvadorianer Kevin, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte.

Andere Einwohner begrüßten hingegen Trumps Besuch. Der Präsident zeige so, dass er das Problem der Bandenkriminalität "sehr ernst" nehme, sagte Robert Mickens. Seine 15-jährige Tochter war zusammen mit einer Freundin mit Macheten und Baseballschlägern ermordet worden.

Gefährlichste Gang der Welt
Die MS-13 gilt als die gefährlichste Gang der Welt. Wer hier Mitglied werden will, muss einen Mord begehen. Die "Bild"-Zeitung hat jetzt einen Blick hinter die Kulissen von Mara Salvatrucha gewagt.

Mörderisches Aufnahmeritual

Wer bei den „Maras“ (so werden in Mittelamerika Banden genannt) anheuern will, der muss sich einem brutalen Aufnahmeritual unterziehen: Zunächst muss er einen Mord begehen.

Doch das reicht noch nicht aus. Männliche Ganganwärter müssen sich verprügeln lassen, während umstehende „Maras“ ganz langsam bis 13 zählen.

Frauen können dieser Aufnahme“prüfung“ entgehen, indem sie sich von 13 männlichen Bandenmitgliedern vergewaltigen lassen.

„La vida loca“

Wer aufgenommen wird, für den beginnt „La vida loca“ – „das verrückte Leben“. Dabei sind Raub, Mord und Vergewaltigung an der Tagesordnung.

Das Wort „Salvatrucha“ setzt sich übrigens aus „Salva“ für El Salvador und „Trucha“ für „clever, schlau“ zusammen. Alleine in El Salvador sollen bis heute mehr als 100.000 Menschen als Folge der anhaltenden Bandenkriege getötet worden sein.



 

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