Wetter Extrem

Schnee, Hochwasser und extreme Kälte in Europa

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Das Wetter-Chaos hat Europa fest im Griff. In Rom geht wieder die Angst vor Hochwasser um. In Frankreich und Spanien herrschen chaotische Zustände.

Schnee in Norden und heftige Regenfälle im Süden: Die problematische Wettersituation in Italien dauerte auch am Montag an. In Rom steigt angesichts weiterer Regenfälle die Angst vor einem neuen Tiber-Hochwasser. Nachdem der Fluss am Samstag mit einem Pegel von gut 12,5 Metern die höchste Marke der vergangenen 40 Jahre erreicht hatte, ist der Wasserstand am Sonntag leicht zurückgegangen. Die Regenfälle sollen bis Mittwoch andauern.

Wegen Hochwasseralarms waren in Rom einige Brücken geschlossen und mehrere Zonen in Flussnähe evakuiert worden. In der Nähe des historischen Stadtzentrums erreichte der Tiber jedoch nach Angaben der Behörden kein wirklich kritische Höhe.

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In Monterotondo bei Rom war eine Italienerin am Donnerstag in ihrem Auto in einer überschwemmten Unterführung ertrunken. Ein 27-jähriger Ire war in der Nacht auf Samstag in den Tiber gestürzt und ebenfalls ertrunken.

1,1 Meter Hochwasser in Venedig
Fast ganz Italien leidet derzeit unter den Wetterunbilden - von heftigen Schneefällen im Norden bis zu schwerem Regen und Sturm im Süden. In Venedig stand das Wasser bis zu 1,1 Meter hoch. Ein Großteil der Lagunenstadt ist überschwemmt. In Trentino warnten die Behörden vor Lawinengefahr. In Friaul Julisch Venetien drohen mehrere Flüsse über die Ufer zu treten. Im Seriana-Tal in der Lombardei waren rund 600 Menschen wegen einer Lawine von der Umwelt abgeschnitten.

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© AP

rechts der Tiber in Rom normalerweise, links derzeit (c) AP

Drei Tote in Kalabrien
In Kalabrien stürzte eine Brücke ein und begrub einen Mann unter sich, der einem liegengebliebenen Autofahrer zu Hilfe kommen wollte. Seit Donnerstag wurden bereits drei Unwettertote gemeldet: Nahe Rom ertrank eine Frau, nachdem ihr Auto in einer Unterführung vom Wasser eingeschlossen worden war. Ein Pensionist in Kalabrien starb, als ein Baum auf sein Auto stürzte.

Chaos
Schnee, Sturm und Unwetter sorgten am Montag vor allem in Norditalien für Verkehrsbehinderungen, Überschwemmungen und Erdrutsche. In den Regionen Piemont und Lombardei schneite es heftig. Im Alpenraum bestehe Lawinengefahr, warnten die Behörden. In Venedig stand das Wasser bis zu 1,2 Meter hoch. Ein Großteil der Lagunenstadt ist überschwemmt.

Wegen eines Erdrutsches ist die 2.500-Einwohner-Gemeinde Rio Marina auf der Insel Elba isoliert. Auch Süditalien blieb von der Schlechtwetterfront nicht verschont. Wegen des heftigen Schirokko-Windes wurden die Fährverbindungen zwischen Neapel und den Inseln Capri und Ischia unterbrochen. Der schwere Sturm und hoher Wellengang legte auch die Verbindungen zu den Äolischen Inseln lahm. Sizilien, Sardinien und Kalabrien waren nach Angaben der Behörden von dem Sturm besonders betroffen.

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© EPA

(c) EPA

Schneestürme in Spanien
In Spanien musste das Militär nach heftigen Schneestürmen rund 120 Autofahrer befreien, die auf der Autobahn zwischen Oviedo und Leon festsaßen. Dort lag bis zu einem Meter Schnee. Auf der Iberischen Halbinsel waren 37 Bergstraßen gesperrt, Schnee fiel sogar auf der Ferieninsel Mallorca.

80.000 Franzosen ohne Strom
Schnee führte auch im französischen Zentralmassiv zu teilweise chaotischen Zuständen. Am Montag waren 80.000 Haushalte ohne Strom, Kinder kamen nicht zur Schule. Am Sonntag hatte das Schneechaos zwei Menschen das Leben gekostet. Im Südosten Frankreichs, im Departement Vaucluse, regnete es unterdessen heftig, mehrere Häuser mussten evakuiert werden.

Ungewöhnliche Kälte in Sibirien
Sibirien erstarrt unter einer sogar für dortige Verhältnisse ungewöhnlichen Kälte: In der Stadt Jakutsk wurden bereits minus 50 Grad gemessen. In den kommenden Tagen werden in einigen Teilen Sibiriens minus 60 Grad erwartet. Mancherorts berichteten die Behörden von Stromausfällen, da Elektroheizungen den Verbrauch in die Höhe getrieben haben.

Foto (c) Reuters

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