US-Wahlkampf

Eklat bei Republikaner-Debatte im TV

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Favorit Romney stand als "Scheinheiliger" im Kreuzfeuer seiner Gegner.

Die Bewerber der Republikanischen Partei für die US-Präsidentschaftskandidatur haben sich am Dienstag (Ortszeit) in Las Vegas (Nevada) ein hitziges TV-Duell geliefert.

Ins Kreuzfeuer seiner Kontrahenten geriet bei der Debatte Mitt Romney. Der texanische Gouverneur Rick Perry warf dem Favoriten vor, rund ein Jahr lang wissentlich illegale Einwanderer beschäftigt und darüber gelogen zu haben. Romney sei ein Scheinheiliger, wenn er sich nun für schärfere Einwanderungsregeln ausspreche. Perry bezog sich auf Vorwürfe, die schon im vergangenen Vorwahlkampf vor vier Jahren aufgekommen waren, als sich Romney ebenfalls um die republikanische Kandidatur beworben hatte. Wie damals bestritt der ehemalige Gouverneur von Massachusetts am Dienstag energisch, bewusst Arbeiter ohne Aufenthaltserlaubnis beschäftigt zu haben.

Er räumte lediglich ein, eine Firma zum Rasenmähen auf dem Grundstück seines Hauses beauftragt zu haben, die Illegale mit gefälschten Papieren beschäftigte. Diese seien aber umgehend entlassen worden, als er davon erfahren habe. Romney kanzelte den Vorwurf als Verzweiflungstat von Perry ab. Dessen Umfragewerte waren in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Erneut erklären musste sich Romney wegen seiner religiösen Ausrichtung. Als Mormone stößt er vor allem bei evangelikanischen Wählern auf Misstrauen. Ins Kreuzfeuer seiner Kontrahenten geriet er abermals auch, weil er in Massachusetts eine Gesundheitsreform durchgesetzt hatte, die der von US-Präsident Barack Obama ähnelt.

In einer am Dienstag vor dem TV-Duell veröffentlichten CNN/ORC-Umfrage hatten sich 25 Prozent für den früheren Pizzakönig Herman Cain ausgesprochen, während 26 Prozent Romney unterstützten. Der Drittplatzierte Perry, der ursprünglich als Favorit galt, lag weit abgeschlagen. Allerdings hielten die meisten der Befragten Cain nicht für den möglichen Sieger der parteiinternen Vorwahlen: 51 Prozent meinten, Romney habe die besten Chancen, nur 18 Prozent sagten dies von Cain.
 

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