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Erstmals Frauen im Ministeramt im Iran

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Es wäre das erste Mal seit Bestehen der Islamischen Republik Iran.

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad will nach eigenen Aussagen vom Sonntag in seinem neuen Kabinett zumindest drei Frauen für Ministerämter nominieren. Das wäre das erste Mal in der seit dreißig Jahren bestehenden Islamischen Republik, dass Frauen Ministerposten innehaben würde. Das Amt des Vizepräsidenten wurde schon von Frauen bekleidet. Der nach offiziellen Angaben am 12. Juni wiedergewählte iranische Präsident will am Sonntagnachmittag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede an die Nation seine Pläne für die neue Regierungsmannschaft präsentieren. Demnach würde Fatemeh Ajorlou in Zukunft das Sozialministerium und Marzieh Vahid Dastjerdi das Gesundheitsministerium übernehmen.

Prozess gegen Oppositionelle
Vor dem Revolutionsgericht in Teheran ist am Sonntag der Prozess gegen verhaftete Oppositionelle fortgesetzt worden. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Fars standen 28 Regierungsgegner, darunter eine Frau, vor Gericht. Ihnen wird die "Teilnahme an illegalen Demonstrationen", "Zerstörung öffentlichen Eigentums" und die "Verletzung von Polizisten" zur Last gelegt. In vorherigen Prozessen mussten sich seit dem 1. August bereits insgesamt 110 Menschen vor dem Teheraner Gericht verantworten, die gegen die umstrittene Wiederwahl Ahmadinejads protestiert hatten. Darunter waren führende Reformer, politische Aktivisten, eine junge französische Lektorin sowie zwei Mitarbeiter der französischen und britischen Botschaft.

Im Zuge der Proteste gegen die Wahlen am 12. Juni waren mindestens 4.000 Menschen festgenommen worden. Derzeit sitzen noch rund 300 von ihnen im Gefängnis. Oppositionsführer sprechen von reinen "Schauprozessen", auch international stoßen die Verfahren auf Empörung.

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