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Jemen neue Zentrale des Terrors

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Die Terrorfahnder konzentrieren sich jetzt voll auf die Ermittlungen im Jemen. Im Mittelpunkt steht wieder einmal Bin Ladens Al-Kaida.

Nach dem Schrecken um den „Unterhosen-Bomber“ Umar Faruk Abdulmutallab (23) – der am Christtag an Bord von Delta-Flug Nr. 253 beinahe eine Bombe vor der Landung in Detroit zündete – fokussieren Ermittler jetzt auf die Al-Kaida-Netzwerke im Jemen.

CIA hatte den Attentäter bereits länger im Visier
Klar ist: Der nigerianische Selbstmordattentäter trainierte dort zwischen August und Anfang Dezember in Trainingslagern. Die CIA hatte den Extremisten sogar im Visier, nannte ihn „der Nigerianer“. Wegen dem Versanden der brisanten Infos zürnt US-Präsident Barack Obama jetzt wegen der „katastrophalen“ Sicherheitspannen.

Längst ist der Jemen die vorderste Front im Kampf gegen den Terror. Vor allem der Prediger Anwar Al-Awlaki stieg zu einer Zentralfigur auf: Der Imam flüchtete aus den USA in den Jemen, nachdem bekannt wurde, dass drei der Jumbo-Entführer der Terror­attacke des 11. September 2001 mit 3.000 Toten in seiner Moschee im US-Staat Virginia beteten. Al-Awlaki inspirierte auch den Amokläufer auf der texanischen Militärbasis Fort Hood, Nidal Malik Hasan, der im November 13 Menschen abknallte.

Auch der Detroit-Bomber soll Kontakt zu dem Hassprediger gehabt haben, bezeichnete sich als „Riesenfan“. Al-Awlaki hat laut Washington Times die Jumbo-Attacke sogar „ausdrücklich genehmigt“. Die perfide Sprengfalle, wo 80 Gramm des Sprengmittels PETN in Abdulmutallabs Unterhose eingenäht waren, wurde im Jemen gefertigt. Der Imam soll den jungen Nigerianer auch in die Terrorkreise „eingeführt“ haben und segnete ihn: „Du bist jetzt die Speerspitze muslimischer Nationen.“

Guantanamo-Verbindung sorgt weiter für Aufsehen
Für Aufsehen sorgen auch zwei weitere Planer der Attacke, zu der sich am Montag die Al-Kaida-Filiale Arabische Halbinsel bekannte: Deren führende Köpfe sind Ex-Häftlinge des US-Gefangenenlagers in Guantanamo Bay (Kuba): Muhamad Attik Al-Harbi (Haftnummer 333) und Said Ali Shari (Nr. 372). 2007 wurden sie von der Bush-Regierung nach Saudi-Arabien deportiert. Die Ironie: Die Saudis ließen sie laufen, nachdem sie ein Rehabilitationsprogramm durch schöne Künste absolvierten. Im Jänner tauchten sie jedoch in einem Web-Video an der Seite von Al-Kaida-Größe Abu Basir Naser Al-Wahi­shi auf.

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