Billigere Tarife

Preise für Auslands-SMS fallen ab Juli

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SMS im Ausland werden nicht mehr als 11 Cent kosten. Auch Gespräche vom und ins Ausland werden billiger.

Das Handy-Telefonieren, Versenden von SMS und Datenroaming im EU-Ausland wird ab 1. Juli billiger. Das Europaparlament in Straßburg votierte am Mittwoch mit großer Mehrheit für eine neue Roaming-Verordnung. Die EU-Staaten hatten sich zuvor mit dem Europaparlament auf den Kompromiss geeinigt.

Höchstens 11 Cent
Laut dem im Vorfeld erzielten Kompromiss werden erstmals auch SMS im Ausland ab Juli EU-weit mit 11 Cent zuzüglich Mehrwertsteuer gedeckelt. Für Datenroaming dürfen die Telekom-Betreiber untereinander ab dann maximal 1,00 Euro pro Megabyte verrechnen. Ein Jahr später sinkt diese Obergrenze auf 80 Cent, nach zwei Jahren auf 50 Cent.

Auch Gespräche werden billiger
Mit 1. Juli sinken außerdem die Gebühren für Handy-Auslandsgespräche weiter. So werden ausgehende Telefonate mit 43 Cent zuzüglich Mehrwertsteuer pro Minute für den Kunden gedeckelt. Eingehende Anrufe im EU-Ausland dürfen dann höchstens 19 Cent kosten. Ab Juli 2010 wird die Obergrenze auf 39 bzw. 15 Cent abgesenkt, ab 2012 dürfen die Mobilfunkanbieter maximal 35 bzw. 11 Cent verrechnen. In Österreich fallen zusätzlich 20 Prozent Mehrwertsteuer an.

Einsparungen bis zu 50 Prozent
"Europas Konsumenten können mit Einsparungen bis zu 50 Prozent rechnen - damit rechnet sich Europa in jedem Börsel", erklärte der frühere Chefverhandler des EU-Parlaments zu Roaming, der ÖVP-Europaparlamentarier Paul Rübig. Auch nicht abgehörte Nachrichten auf der Mailbox werden mit der neuen Verordnung kostenfrei, erklärte der Abgeordnete. Eine faire Kostenabrechnung sei auch durch die beschlossene sekundengenaue Abrechnung der Gesprächsdauer garantiert. Laut Rübig kann sich zudem jeder Handykunde entscheiden, ob er ab Downloadkosten von 50 Euro ein Warn-SMS erhalten will oder ob mit Erreichen dieser Grenze der Datentransfer automatisch abgebrochen werden soll. "Das wird Rechnungsschocks effektiv vorbeugen", so der Abgeordnete.

Auch der SPÖ-Spitzenkandidat Hannes Swoboda begrüßte die neue Regelung. Das Paket werde Konsumenten, vor allem jungen Leuten, helfen, sagte er. Einwände der Telekom-Betreiber, die Deckelung würde zu Einnahmeverlusten und letztlich geringen Investitionen führen, wies er zurück. Dem stünde eine voraussichtlich höhere Nutzung von Mobiltelefonen im Ausland gegenüber, sagte Swoboda.

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