Entschluss

Schweizer Stadt verbietet Burkas

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Die Gemeindeverwaltung von Grenchen bedient keine gänzlich verschleierten Frauen mehr.

Wer sich in der Schweizer Stadt Grenchen (Granges) im Kanton Solothurn an die Einwohnerkontrolle oder die Steuerverwaltung wendet, darf nicht mit einer Burka verschleiert sein. Diese Weisung hat der Grenchner Stadtpräsident (Bürgermeister) Boris Banga von der Sozialdemokratischen Partei (SP) am Freitag erlassen. Auslöser für die Weisung sei eine 19-jährige mit einer Burka verhüllte Schweizerin gewesen, die sich auf der Stadtverwaltung anmelden wollte. Sie sei am Donnerstag in Begleitung ihres marokkanischen Vaters erschienen.

Komplett verhüllt
Die Frau sei - inklusive bandagierten Händen - komplett verhüllt gewesen, teilte der Stadtpräsident mit. Am Freitagmorgen habe sich die Frau dann in einem separaten Raum gegenüber weiblichen Angestellten enthüllt, damit sie identifiziert werden konnte. Weil er nicht gewusst habe, wie ihr Vater reagieren werde, habe er für Freitag zwei Polizisten der Stadtpolizei aufgeboten, hielt Banga fest. Es habe aber keine Probleme gegeben. Für die Stadtverwaltung Grenchen gelte nun die Weisung, keine mit Burka verschleierten Frauen mehr zu bedienen, betonte der ehemalige SP-Nationalrat. Bei amtlichen Geschäften müsse man erkennen können, wen man vor sich habe.

Grenchen (frz. Granges) liegt am Jurasüdfuß zwischen den Städten Solothurn (Soleure) und Biel (Bienne). Mit über 16.000 Einwohnern ist die für ihre Uhrenindustrie bekannte Stadt nach Olten die zweitgrößte des Kantons Solothurn.

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