Job als OSZE-Chefin geplatzt

Türkei stoppt Ursula Plassnik

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Aus Rache für ihr Veto gegen EU-Beitritt 2005.

Am Montag sollte Ex-Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) als neue OSZE-Generalsekretärin fixiert werden. Nun aber legte die Türkei ein Veto ein.

Es ist ein klassisches Revanche-Foul. 2005 hatte die damalige Außenministerin Ursula Plassnik beinahe den Start der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei platzen lassen. Jetzt verhindern die Türken, dass die 55-jährige gebürtige Kärntnerin ihren Traumjob bekommt, berichtet die Presse. Plassnik galt als Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als praktisch fix – gestern kam der Querschuss aus Ankara.

Litauen (führt im Moment den Vorsitz der in Wien ansässigen Organisation) hatte am vergangenen Montag informell Plassnik für den Posten vorgeschlagen. Sie genieße von den vier offiziellen Kandidaten die meiste Unterstützung unter den 56 Mitgliedsstaaten. Bis Sonntag 12 Uhr haben die OECD-Außenminister der Mitgliedsstaaten Zeit, sich zu der Empfehlung zu äußern. Am Montag sollte Plassnik dann auch offiziell als potenzielle Generalsekretärin der OSZE präsentiert werden. Das fällt nun wohl ins Wasser.

Spindelegger sauer
Außenminister Michael Spindelegger reagierte gegenüber ÖSTERREICH sauer: Der Einspruch gegen Plassnik sei „unsachlich und in keiner Weise gerechtfertigt“. Sollte sich das türkische Veto bewahrheiten, „wird das einen deutlichen Schatten auf die bilaterale n Beziehungen zur Türkei werfen“ so Spindelegger.

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