2010: Weltwirtschaft wächst um 3,4 %

19.11.2009

Die OECD ist für die Weltkonjunktur wieder ein Stück optimistischer. Sie hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2010 am Donnerstag auf 3,4 % angehoben. Im Juni war die OECD noch von einem Plus von 2,3 % ausgegangen. Auch 2009 fällt der Rückgang der Weltwirtschaft mit 1,7 % nicht ganz so stark aus, wie im Juni angenommen (damals: 2,2 % Minus). Für 2011 sagt sie der Welt einen Zuwachs von 2,8 % voraus, was aber immer noch unter dem Durchschnitt der Jahre 1997-2006 von plus 3,2 % läge.

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Die Wirtschaft der Euro-Zone wird nach OECD-Prognose heuer um 4 % schrumpfen und 2010 um nur 0,9 % zulegen. 2011 sollte es ein Wachstum von 1,7 % geben. Die USA werden nach OECD-Einschätzung in allen Jahren besser liegen als die Euro-Zone: Das Minus fällt 2009 mit 2,5 % deutlich niedriger aus, das Plus 2010 mit 2,5 % und 2011 mit 2,8 % deutlich höher.

Auch der OECD-Raum insgesamt schneidet besser ab als die Eurozone: Die Wirtschaft schrumpft heuer "nur" um 3,5 % und wächst 2010 um 1,9 % bzw. 2011 um 2,5 %. Inflationsdruck gibt es nicht: Die Teuerungsrate dürfte im OECD-Raum heuer mit 0,5 %, 2010 mit 1,3 % und 2011 mit 1,2 % niedrig bleiben.

Arbeitslosigkeit allerorten

Ein steigendes Problem ist trotz Anziehens des Wirtschaftswachstums die Arbeitslosigkeit. Im Euroraum werden heuer 9,4 %, 2010 10,6 % und 2011 10,8 % Arbeitslosenrate erwartet. In den USA dürfte die Arbeitslosigkeit 2009 auf 9,2 % und 2010 auf 9,9 % steigen, für 2011 erwartet die OECD einen Rückgang auf 9,1 %. Die Arbeitslosigkeit im gesamten OECD-Raum sollte von 5,9 % im Jahr 2008 auf heuer 8,2 % und 2010 9,0 % weiter steigen, um 2011 mit 8,8 % auf hohem Niveau zu verharren.

Die OECD geht auch nicht davon aus, dass die öffentlichen Haushalte rasch konsolidiert werden können. Das Defizit der Euro-Länder wird heuer auf 6,1 % des BIP hinaufschnellen und bis 2011 auf hohem Niveau bleiben: Für 2010 sind 6,7 % vorhergesagt, für 2011 6,2 %.

Noch heftiger dürfte das Defizit der USA ausfallen, nämlich mit 11,2 % heuer, 10,7 % 2010 und 9,4 % 2011. Für Japan sagt die OECD kontinuierlich steigende Defizite von 7,4 % (2009), 8,2 % (2010) und 9,4 % (2011) voraus.

Österreichs Wirtschaft wächst 2010 um 0,9 %

Die österreichische Wirtschaft dürfte heuer um 3,8 % schrumpfen, 2010 dann um 0,9 % zulegen und 2011 mit 2,2 % ein solides Wachstum erreichen, sagt die OECD in ihrer jüngsten Prognose voraus. Im Juni hatte die OECD noch einen Wirtschaftsrückgang um 4,3 % 2009 und 0,1 % 2010 vorhergesagt.

Das Wachstum der Wirtschaft wird allerdings nicht stark genug sein, um die Arbeitslosigkeit einzudämmen. Die OECD geht davon aus, dass die Arbeitslosenrate 2010 bei 7,1 % liegen wird und nach einem Höhepunkt von 7,4 % Ende 2010 im Jahresschnitt 2011 mit 7,3 % weiter hoch bleibt.

Staatsfinanzen bleiben ein Problem

Die Staatsfinanzen bleiben ein Problem für Österreich. Das Budgetdefizit wird laut OECD-Vorhersage heuer 4,3 %, 2010 5,5 % und 2011 5,8 % betragen. Die Schuldenrate wird sich auf fast 80 % des BIP erhöhen. Österreich sollte möglichst rasch klären, wie die Konsolidierung umgesetzt wird, um "negative Marktreaktionen zu begrenzen, die die Kreditkosten erhöhen würden", schreibt die OECD.

Die Inflation dürfte dafür in Österreich kein Problem darstellen. Die Verbraucherpreise werden nach 0,3 % 2009 auch 2010 mit nur 0,6 % und 2011 mit 1,0 % mäßig steigen. Kurzfristig könnte sich das Wachstum angesichts der raschen Belebung der Weltwirtschaft als stärker erweisen. Das Risiko einer Finanzkrise in Mittel- und Osteuropa habe abgenommen, allerdings würde eine steigende Quote von Problemkrediten den österreichischen Bankensektor unter Druck setzen, was für die Haushaltsprojektionen ein Abwärtsrisiko beinhaltet, so die OECD.

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