Alfred Ötsch in der Causa Siemens einvernommen

21.07.2009

Ex-AUA-Chef Alfred Ötsch wurde am 30. Juni von der Staatsanwaltschaft Nürnberg wegen des Verdachts der Untreue und der Steuerhinterziehung einvernommen, berichtet das "Wirtschaftsblatt". Der Verdacht der Untreue und Steuerhinterziehung konnte durch die Einvernahme nicht entkräftet werden, nun folgen Zeugenbefragungen.

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© TZ Oesterreich / Kernmayer
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Ötsch war von 2001 bis 2005 Bereichsvorstand Automation und Drives bei Siemens - einer Zeit, in der mehr als 30 Mio. Euro an Schmiergeld aus geheimen Siemenskonten zur Unterstützung an die Gewerkschaft AUB geflossen sind.

Zwei Manager wurden in der Affäre bereits verurteilt: Der frühere Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer wurde wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Strafzahlung von 228.800 Euro rechtskräftig verurteilt. Der frühere AUB-Chef Wilhelm Schelsky fasste wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Untreue 4,5 Jahre Gefängnis aus. Schelskys Verteidiger legte Revision ein, über die der Bundesgerichtshof (BGH) erst entscheiden muss.

Ötsch bestreitet Vorwürfe weiterhin

Nach dem Ende der Hauptverhandlung gegen Feldmayer und Schelsky widmet sich die Staatsanwaltschaft Nürnberg nun verstärkt der Causa Ötsch. Dieser hat gegenüber der Staatsanwaltschaft Nürnberg die Vorwürfe der Untreue und Steuerhinterziehung bestritten. "Für uns konnte der Verdacht auf Grund seiner Aussagen jedoch nicht entkräftet werden", zitiert das Wirtschaftsblatt Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg. Ötsch, für den die Unschuldsvermutung gilt, bestätigt die Einvernahme: „Ich werde seit drei Jahren als Beschuldigter geführt und bin froh, dass ich endlich Stellung nehmen konnte. Ich betone, ich war weder eingeweiht noch inhaltlich involviert."

Urteil bis September erwartet

Nun sind einige Zeugenvernehmungen vorgesehen. Zudem wird der Revisionsentscheid des BGH im Falle Schelsky abgewartet „da dieser auch auf den Fall Ötsch bedeutsam ist." Der Spruch wird bis September erwartet. „Kommt die Staatsanwaltschafts dann zu einen hinreichenden Tatverdacht , wird gegen Herrn Ötsch Anklage erhoben", so der Staatsanwalt.

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