Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit sank im März um 1,8 Prozent

03.04.2017

430.758 Österreicher waren im März ohne Job

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Der Arbeitsmarktlage hat sich im März aufgehellt: Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit (Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) um 1,8 Prozent gesunken. Insgesamt 430.758 Personen (inklusive Schulungsteilnehmer) hatten keinen Job. Arbeitslos gemeldet waren Ende März 354.072 Personen, ein Rückgang um 3,7 Prozent und damit der deutlichste Rückgang der letzten fünf Jahre.

Die nationale Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Unverändert hoch blieb die Quote bei Älteren mit 10,1 Prozent. Der deutliche Anstieg gemeldeter offener Stellen um 44,5 Prozent auf 53.142 zeige den weiterhin positiven Trend nach steigender Arbeitskräftenachfrage, so das Sozialministerium am Montag.

Kopf: Trendwende ist da
AMS-Vorstand Johannes Kopf sieht nun die Trendwende am Arbeitsmarkt gekommen: "Vorsichtig hat sie sich während der letzten Monate schon angekündigt, an sie glauben haben wir aufgrund der Dezember-Prognosen jedoch noch nicht dürfen. Jetzt ist sie aber wohl wirklich da, die Trendwende am Arbeitsmarkt", kommentiert er auf der AMS-Homepage die jüngsten Zahlen.

Deutlich rückläufige Arbeitslosenzahlen insbesondere im Bau sowie im Bereich der Herstellung von Waren und weiter stark steigende Stellenmeldungen lassen auf einen echten Konjunkturaufschwung schließen, erläutert Kopf: "Nach fünf langen Jahren war es auch Zeit."

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) sieht die Arbeitsmarktentwicklung des Monats März ebenfalls positiv, denn sie zeige, dass die Maßnahmen der Bundesregierung wirkten. "Solange aber Menschen keine Arbeit finden können, haben wir keinen Anlass zur Zufriedenheit. Daher heißt es jetzt konsequent die nächsten Schritte zu setzen", pocht er auf die rasche Umsetzung der "Aktion 20.000", mit der Langzeitarbeitslose ab 50 Jahren einen Job in gemeinnütziger Arbeit finden sollen. Dafür müssten die Bundesregierung, die Bundesländer, die Bezirksverwaltungsbehörden und das AMS weiter an einem Strang ziehen.

Parallel zum Rückgang der Arbeitslosigkeit ist im März auch die Beschäftigung weiter gestiegen. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten wuchs um 58.000 bzw. 1,6 Prozent auf nunmehr 3,614 Millionen Personen.

Die Arbeitslosigkeit Jugendlicher (15 bis 24 Jahre) war besonders stark rückgängig, nämlich um 6.259 Personen bzw. 13,8 Prozent auf 38.962. Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich ein positiver Trend: Während die Zahl der Lehrstellensuchende mit 5.330 Personen fast stabil (-4 Personen) blieb, ist die Zahl der offenen Lehrstellen um 917 auf 4.256 gestiegen.

Rückgang fast in allen Bundesländern

Nach Bundesländern betrachtet sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen überall bis auf Salzburg. Der stärkste Rückgang war in der Steiermark mit -10,1 Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Burgenland mit -9,9 Prozent. In Salzburg stieg die Zahl der Arbeitslosen um 0,4 Prozent, in Wien sank sie um 2,1 Prozent. Die Zahl der Schulungsteilnehmer des AMS stieg besonders stark in Kärnten und Wien (je + 12,0 Prozent) sowie in Niederösterreich (+10,1 Prozent), in Salzburg blieb sie unverändert. Einzig in Wien wurde damit der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2.805 Personen durch den Anstieg der Schulungsteilnehmer um 3.511 übertroffen, die Zahl der Personen ohne Job ist in der Bundeshauptstadt also gestiegen. Mit 128.144 gemeldeten Arbeitslosen von 354.072 österreichweit und 32.724 Schulungsteilnehmern von insgesamt 76.686 stellt Wien weiterhin den größten Anteil der Betroffenen ohne Job.

Die in Westösterreich weniger stark sinkende Arbeitslosigkeit dürfte auch mit den steigenden Arbeitslosenzahlen im Tourismus (+ 954 Personen bzw. 2,2 Prozent) erklärbar sein, so das Sozialministerium. Allerdings war der Vergleichszeitraum im Jahr 2016 bereits in der touristischen Hochsaison (Ostersonntag war 2016 bereits am 27. März), während der Ostersonntag heuer im April liegt.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel bei Männern mit -11.857 Arbeitslosen (-5,5 Prozent) und Inländern (-13.635 bzw. -5,2 Prozent) stärker aus. Weniger stark sank die Arbeitslosigkeit bei Frauen, nämlich um 1.647 bzw. -1,1 Prozent. Minimal angestiegen ist die Ausländerarbeitslosigkeit mit plus 131 Personen bzw. + 0,1 Prozent. Deutlich ansteigend ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen mit +4.647 Personen bzw. 6,4 Prozent.

Stark stieg die Arbeitslosigkeit bei den Älteren ab 50 Jahren, nämlich um 5 Prozent auf 107.362 Arbeitslose. Fast jeder dritte vorgemerkte Arbeitslose ist damit über 50 Jahren.

Gesunken ist die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit, nämlich um einen Tag auf 118 Tage. Allerdings ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als 12 Monate vorgemerkt sind, um 9,2 Prozent auf 59.766 Personen gestiegen.


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