Wien

AUA-Piloten müssen "bluten"

19.04.2012

Aus für jährliches Gehalts-Plus - Gewerkschaft kündigt Klagen an.

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© APA / EPA
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Weil es keine Einigung mit der Bord-Belegschaftsvertretung über eine Senkung der Personalkosten gab, hat der Aufsichtsrat der AUA gestern den Übergang des Flugbetriebs auf die Regionaltochter Tyrolean beschlossen. Diese hat rund 25 % günstigere Kollektivverträge – die 600 Piloten und 1.500 Flugbegleiter der AUA müssen es also künftig billiger geben. Wirksam wird der Betriebsübergang frühestens mit 1. Juli.

Bordpersonal hält Montag Betriebsversammlung ab
In den nächsten Tagen erhalten die AUA-Bordmitarbeiter ein Schreiben mit Details zu den neuen Vertragsbedingungen. Ab diesem Moment läuft eine Frist von 30 Tagen, in der sie das Recht haben, bei voller Abfertigung zu kündigen.

Gekürzt werden die Gehälter nicht. Aber sie werden eingefroren, die früher automatischen Sprünge und Inflationsanpassungen fallen weg, ebenso teils üppige Pensionsregelungen.

„Mit dieser Entscheidung befreien wir die AUA von strukturellen Altlasten“, so AUA-Chef Jaan Albrecht. Der Übergang auf den Tyrolean-KV ist der letzte Baustein in einem 220 Mio. Euro schweren Sparpaket. Für die AUA sei das „überlebenswichtig“, sagt Albrecht. Er ist zuversichtlich, dass es für die defizitäre Airline jetzt ein „Happy End“ gibt – also schwarze Zahlen.

Gewerkschaft und Betriebsrat wehren sich gegen die erzwungene Umstellung auf die Tyrolean-Verträge. Sie haben bereits Klagen angekündigt. Am Montag findet eine Betriebsversammlung des Bordpersonals statt. „Wir werden dort alle rechtlichen Schritte ausloten. Das wird sicher heftig werden“, so Bord-Betriebsratschef Karl Minhard.

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