ÖBB-Affäre: Nigl belastet Klugar und Gewerkschaft

01.10.2009

Neues aus dem ÖBB-Intrigantenstadl: Die Ex-ÖBB-Personalchef Franz Nigl schießt zurück.

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Die ihm zur Last gelegten Maßnahmen seien schon vor 2004 eingeführt gewesen, in die alle ÖBB-Führungsorgane sowie die Belegschaftsvertretung eingebunden ware, behauptet Nigl laut "Format". Die ÖBB und die vida-Gewerkschaft weisen das zurück.

Dem von Nigl vorgelegten Material liegen Datenblätter bei - "Entscheidungsgrundlagen für Personalmaßnahmen" - die vor einer Beförderung (plus Gehaltserhöhung) angelegt wurden und Informationen über Krankenstandstage samt Gründen enthalten.

Laut "Format" finden sich darauf die Unterschriften zahlreicher ÖBB-Vorstände, auch die von ÖBB-Chef Peter Klugar. Auch Gewerkschaftsbosse wie Wilhelm Haberzettl und Gottfried Winkler hätten solche Datenblätter unterschrieben.

Die kritisierten Rückkehrgespräche nach Krankenständen zur Ergründung der Ursachen seien im Rahmen des Abwesenheitsmanagements schon 2001 eingeführt worden, Nigl kam erst 2004.

Der Konzern betont hingegen: Die ÖBB Holding stelle zum wiederholten Mal klar, dass sich die Äußerungen von Klugar, "nichts gewusst zu haben" auf die vor 3 Wochen medial thematisierten Vorwürfe bezogen hätten. "Aufgrund der Auftrags- bzw. Berichtslage konnte und musste davon ausgegangen werden, dass es im ÖBB-Konzern nicht mehr zu einer digitalen Erfassung von Krankenstandsdaten gekommen ist", so der Konzern.

Auch Haberzettl weist die Anschuldigungen zurück. "Beim zitierten E-Mail handelte es sich nicht um ein Krankenstandsthema, sondern um den Fall eines Eisenbahners, der krankheitsbedingt pensioniert wurde. In diesem Fall ist der Grund für die Pensionierung allen Beteiligten bekannt. Die Vorwürfe gehen somit absolut ins Leere", so Haberzettl.

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